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Donnerstag, 18. März 2010

Verteufeltes Rollenspiel und Verbotskultur

Ich bin hier letztens über einen interessanten Artikel gestossen, einerseits ist es sehr belustigend, dass man D&D im Knast verbietet, angeblich weil es die Gangbildung fördert, andrerseits sieht man wieder mit wieviel Vorurteilen die Gesellschaft Menschen mit viel Fantasie begegnet. Besonders deutlich zeigt sich dies in den Fällen von James Dallas Egbert III und Patricia Pulling, wo wirklich in beiden Fällen klar wird: viele Leute haben keine Ahnung um was es geht und verteufeln etwas was ihnen schlicht suspekt ist weil sie es nicht verstehen oder es nicht in ihr Weltbild passt. Das krasseste Beispiel aber sind immer noch fundamentalistische Christen, hier ein Beispiel wie sie sich die Welt von Rollenspieler vorstellen. Abgesehen davon, dass dies ausgemachter Schwachsinn im Quadrat ist brauche ich da wohl kein weiteres Wort mehr darüber zu verlieren.

Dabei ist es im Grunde nur ein interaktives Gesellschaftsspiel mit dem man auf kreative Art die Zeit totschlagen kann. Im Grunde haben wir hier wirklich fast die gleiche Problematik wie mit den ganzen Egoshootern, denn die sind im Grunde virtuelle Rollenspiele oder zumindest sind die Grenzen fliessend. Und auch hier haben wir wieder etwas was nicht ins Weltbild passt, etwas was zutiefst suspekt ist und man nicht versteht.

Hier noch ein paar Links zum Thema:

pen-dragon.de


was-ist-rollenspiel.de

Mittwoch, 24. Juni 2009

Auf dem Pfad der Kleriker Aventuriens

Nach dem gestrigen Spieleabend steht mein momentaner Rollenspielcharakter vor einem Scheideweg. Die Dinge haben sich nicht unbedingt zu seinen Gunsten entwickelt oder besser gesagt: es wurden bei diesem halbwegs umgänglichen Göttergeweihten, Dinge tangiert die für ihn indiskutabel sind. Der Kernauftrag der Geweihten Rondras ist der Schutz wehrloser, die wahrung der zwölfgöttlichen Ordnung und die Bekämpfung derer Feinde. Dazu gehören, Dämonen und deren Paktierer, die Sendboten des Namenlosen und die Jäger der Nacht, auch Vampire genannt.
Im aktuellen Abenteuer spielen die letztgenannten die Hauptrolle. Zu allem Überfluss sieht es nun danach aus, dass sich unsere Heldengruppe mit den Domini Noctis, einer Gruppe einflussreicher Vampiraristokraten im westlichen Aventurien, zusammenarbeiten müssen. Für den Rondrageweihten ein Punkt der gegen seine tiefsten Prinzipien geht. Zu allem Überfluss kommt diese Anweisung vom Auftraggeber, einer Erzgeweihten Borons und ranghohes Mitglied in den Reihen der Golgariten, doch dies minderte in keinster Weise die lautstarke Entrüstung des Knappen der Göttin. Frevel, Sakrileg, wider der göttlichen Ordnung und Blasphemie waren noch die harmloseren Worte die mein Charakter in den Mund nahm. Der Rest der Heldengruppe war von dieser Vorstellung regelrecht überrollt, auch wirkte der offene Fanatismus des Rondrageweihten sehr befremdlich, was auch daran liegt, dass sie diese Seite von ihm noch nicht kennen. Er mag zwar ansonsten sehr tolerant sein, doch auch die Toleranz eines Rondrianers hat Grenzen und es gibt Dinge, die gegen seine tiefsten Überzeugungen sind.
Es ist noch unklar, ob er sich dem Heldentrupp nach Vinsalt anschliessen wird, doch wenn, dann wird es ziemlich heiss für ihn und die anderen.

Wie gesagt es ist ein Scheideweg und die Entscheidung ist noch offen.

Mittwoch, 27. Mai 2009

Rondras Wege sind sonderbar

Die Zeit vergeht, auch in den aventurischen Landen, wenn gleich nach anderen Richtlinien und Regeln. Manchmal ist Satinav auch geduldig vor allem wenn er den Spielern zu Diensten sein muss.


Es sind nun einige Götterläufe vergangen seit mein aktueller Charakter, ein Geweihter der Kriegsgöttin, sich im sogenannten Götterweg bewährt hat. Er war sich für nichts zu Schade und hat sich sehr selten geschont, was ihm beinahe den Fluch des Untodes, den Biss einer Werbestie in den Schwertarm, Streitereien mit Bannstrahlern und andere unangenehme Sachen eingebracht hat.
Aber solche Erlebnisse machen reich an Erfahrung und aus dem jungen, idealistischen, halb entrückten Mystiker ist ein kampfgestählter Veteran geworden, den so leicht nichts mehr aus der Ruhe bringt, auch wenn er hin und wieder zu Zynismus und beissendem Sarkasmus neigt.

Doch wenn ich das aktuelle Abenteuer betrachte, so mache ich mir schon ein wenig Sorgen ob er das überleben wird. Denn als ihn und andere Borons Ruf ereilte um den Golgariten beizustehen, wurde sehr schnell klar, dass der Gegenspieler diesmal aus einer ganz anderen Liga kommt.
Dämonen sind für einfache Spielercharakter furchtbare Gegner, für manche, ohne magische oder karmale Hilfe, sogar unbezwingbar. Auch ein Götterdiener muss sich in Acht nehmen vor ihnen, doch sind seine Fähigkeiten Gold wert, wenn man den Dienern der Niederhöllen gegenübertritt.
Doch es gibt etwas, was sogar die Fähigkeiten von Dämonen in den Schatten stellt: Vampire.
Sie stehen auf einem ganz anderen Level und sind selbst für erfahrene Gruppen ein nicht zu unterschätzender Gegner. Und als ob es nicht schlimmer kommen könnte, ist unser mutmasslicher Gegenspieler sogar ein Erzvampir.
Und was haben wir zur Verfügung? Eine Waldelfe, eine Halbelfe, ein geschuppter und ein Maraskaner, der wohl bestenfalls als geistesgestörter Ketzer durchgehen würde, ein Zwerg und ein Rondrageweihter. Drei dieser Charakter ist zuzutrauen, dass sie genügend kampfkraft besitzen könnten um diese untote Kreatur vorübergehend aufhalten zu können, aber auf den Kampf allein können wir uns nicht verlassen. Es wird mehr Detektivarbeit sein die zum Ziel führt, denn jeder Vampir hat seine eigenen Verwundbarkeiten, aber herauszufinden welche ist ein Thema für sich. Im schlimmstenfall könnte man höchstens versuchen ihm im Kampf den Kopf abzuhacken, aber allein dieses Vorhaben ist ein Alveranfahrtskommando. Nach Möglichkeit also lieber den Kampf vermeiden.

Das kann noch heiter werden....

Sonntag, 26. April 2009

Sphärengesänge und Golems

Gestern war es wieder mal soweit, für ein paar Stunden liess einige erwachsene Menschen die hiesige Welt hinter sich um in eine andere einzutauchen.
Keine zwei Wochen war es her, als es unsere Abenteurertruppe in eine Parallelwelt verschlagen hatte, ein Welt die ihnen so fremd war wie kaum etwas anderes jemals zuvor. Besonders einschneidend war dies für den Magier der Gruppe, der sich sämtlicher Kräfte beraubt sah, und den Göttergeweihten, der spirituell gestrandet und vollkommen aus dem Gleichgewicht geriet. Immerhin haben sie es geschafft herauszufinden wie sie wieder in ihre Welt zurückgelangen könnten. Ein nicht ganz ungefährliches Unterfangen.
Unerwartet erhielten sie Hilfe und zwar von keinem geringeren als dem Gott ohne Namen, für den Göttergeweihten der Gruppe, für den dieser der absolute Todfeind jeglicher göttlicher Ordnung darstellte, war dies natürlich ein Erlebnis, dass dessen Weltbild aus den Angeln riss. Am Rande des Wahnsinns warf er sich in die aufkommenden Kämpfe gegen die Kreaturen der Niederhöllen mit dem Eifer und der Todesverachtung eines Fanatikers. Eigentlich mehr um sich selber vor dem inneren Konflikt mit seinen tiefsten Überzeugungen abzulenken. Erst als er durch einen schmalen Riss im Weltengefüge wieder eine vertraute Kraft verspürte und die Nähe Alverans und all dessen was er kannte, schien er sich wieder zu stabilisieren, durch diese Riss schien auch irgendwie eine Veränderung innerhalb des magischen Geflechts geschehen zu sein, denn der Magier sah sich wieder imstande Magie zu wirken. Wir hatten sie bitter nötig.
Schliesslich machten wir uns daran, das was diese Welt beinahe zu Grunde gerichtet hätte, ein Loch innerhalb der Sphären direkt in die Niederhöllen, wieder zu verschliessen. Doch dabei war uns der Dämonenkönig und dessen dämonische Garde im Weg, es war absehbar, dass wir uns beiden noch würden stellen müssen. So bereiteten wir uns ausserhalb der Stadt wo sich dieses Loch, genannt der Schlund, befand darauf vor. Ein sauberes Kommandounternehmen, hinein, unseren Job erledigen und während eines kurzen Zeitfensters hätten wir die Gelegenheit wieder in unsere Welt heizukehren, wenn die Dimensionen sich für kurze Zeit überlappen würden.
Wie zu erwarten war es ein hartes Stück Arbeit, obwohl der Göttergeweihte die Waffen zweier Kämpfer mit karmaler Kraft aufgeladen hatte, denn gegen Dämonen würden profane Waffen nur von geringem Nutzen sein. Da er auf diese Weise sehr viel karmale Kraft verströmt hatte geriet er dadurch in einen Zustand der Epiphanie.
Nach einem Tag Vorbereitung ging es dann bei Nacht und Nebel los, mit etwas Mühe kamen wir über die Mauer, wurden aber beinahe entdeckt und nur den dank den flinken Fingern unseres Einbrechers gelangten wir rechtzeitig in eines der Nahestehenden Häuser. Wie es sich herausstellte war es ein Wirtshaus, aber zum Glück um diese Uhrzeit bereits leer, da in dieser Stadt ab elf Ausgangssperre herrschte und wer danach noch auf den Strassen angetroffen wurde war des Todes. Nach einigen bangen Minuten setzten wir unseren Weg durch die Gassen fort, aber erst nachdem der Einbrecher noch die Schatulle des Wirtshauses geleert hatte. Immer wieder waren wir gezwungen in Deckung zu gehen, einmal sogar hinter einem Haufen stinkenden Mülls, für unseren Elfenmagier eine entsetzliche Tortur, beinahe hätte er sich lautstark übergeben müssen.
Aber dann, nach einigen glimpflichen Beinahebegegnungen mit den dämonischen Wächtern dieser Stadt kamen wir zum Schlund und wir wurden bereits erwartet. Eiligst verteilten wir den Sphärenschlüssel, ein zerbrochener Dolch, auf zwei Personen die diese Bruchstücke jeweils in das Loch werfen sollten, der Rest würde sich um den Dämonenherrscher und die Dämonen kümmern. Doch wir alle hatten nicht mit den Kräften des Herrschers gerechnet, dieser hielt unsere beiden Läufer mittels magischer Kräfte fest und erst als sich der Göttergeweihte mit einem Wutschrei und lautstarken, fanatischen Lobpreisungen seiner Göttin auf den Dämonenherrscher warf war der Bann gebrochen. Zwar focht er gegen diese übermenschliche Gestalt wie ein Rasender, doch leider war das Glück nicht mit ihm. Ich legte einen Patzer hin und mein Wurf auf der Tabelle hatte zur Folge das sich mein Geweihter so richtig episch aufs Pflaster legte. Dumm gelaufen, dabei hatte es so gut angefangen. Daraufhin wurde er vom Dämonenherrscher gepackt und mit übermenschlicher Kraft in Richtung Schlund geworfen. Doch wider Erwarten gab es keinen langen Fall in die Niederhöllen, nein, denn die beiden Läufer hatten mittlerweile die Dolchfragmente ebenfalls ins Loch geschmissen, somit wurde der Riss geschlossen und der Geweihte legte eine Filmreife Bruchlandung hin. Arg zerschunden lag es dann an ihm, zwischen vier verschiedenen Portalen zu wählen, nur eines würde die Gruppe wieder nach Hause führen und er folgte seiner Intuition und wählte richtig. So kehrte unsere Gruppe arg zerschunden und um etliches Geld erleichtert wieder zurück, doch dummerweise hatte man das Ziel des Auftrages nicht erfüllt. Somit: ausser Spesen nix gewesen, doch es hat verdammt viel Spass gemacht.

Danach haben sich einige Leute verabschiedet, zurück blieben drei Spieler und der Meister, es war erst elf Uhr und wir hatten noch nicht so richtig Lust aufzuhören, so beschlossen wir noch ein kleines Miniabenteuer zu spielen. Daran beteiligt: ein Einbrecher, ein Kopfgeldjäger, der mehr war als er vorgab zu sein und mein Beherrschungsmagier.
Zu Beginn foppten sich Kopfgeldjäger und Magier gegenseitig, der werte Kopfgeldjäger war durchaus magisch begabt, somit konnte er sich relativ einfach aus der fiesen magischen Falle befreien die ihm mein Magier gestellt hatte, natürlich zu dessen Erstaunen.
Schlussendlich landeten wir alle drei in den Fängen der Garether Unterwelt. Naja, eine Hand wäscht die andere in der Unterwelt, es gibt immer Arbeit und irgendwie wird man sich immer einig. Wir fassten dann sozusagen notgedrungen einen Job, wir sollten etwas besorgen, was sich gut bewacht in gutem Hause befand. Mittlerweile hatten sich mein Schwarzmagier und der Pseudokopfgeldjäger, eigentlich ein Nekromant mit höchst illegalem Status nach dem Codex Albyricus, zu einem höchst interessanten Gespräch zurückgezogen. Forscherdrang, Wissensdurst und lockere Ansichten zum bestehenden Recht taten ihr übriges um das Eis einigermassen zu brechen oder sagen wir es so, ein Magier weiss, wann er einen Magier vor sich hat und wann einer nur so tut als ob. Auf jeden Fall nahm im Verlauf dieses Gesprächs eine verrückte Idee Gestalt an, der Nekromant bessas das nötige Wissen um einen Golem herzustellen, der Schwarzmagier ein paar nette Sprüche, die passive Boni verleihen. Somit war der Plan geboren, nachdem wir das Ziel ausgekundschaftet hatten, dass der Einbrecher in das Haus einbricht während ein zuvor geschaffener Golem für ausreichend Ablenkung sorgt und so die volle Aufmerksamkeit der Wache hat.
Leider lief nicht alles nach Plan, für einen Golem aus Lehm war nicht genug Lehm aufzutreiben, jedenfalls kein preiswerter. Frustriert trafen wir uns mit dem Einbrecher, der das Haus immer wieder observierte und setzten ihn bei einem Becher Wein über die mässigen Fortschritte in Kenntnis. Da passierte es, der Einbrecher äusserte laut das bekannte Wort mit SCH..., der Schwarzmagier schnippt mit den Fingern und schreit: "Das ist es!" Und das Chaos nahm seinen Lauf...
So ersetzten die zwei Magi, den Lehm durch Fäkalien, die sie stundenlange und "liebevoll" mit Lehm und Wasser anrührten. Zum Schluss kam ein 2 Meter grosser Golem mit 90% Kotanteil dabei heraus, in einem kreativen Anfall bekam er sogar ein Gesicht und eine Karotte als Nase und wurde mit Hut und alten Lumpen eingekleidet.
In der Nacht dann ging es los, mit einem geliehen Fuhrwerk brachten wir den Golem in die Nähe des Hauses in eine Seitengasse, wir hoffen, dass der Fuhrmann es uns nicht übel nahm, wenn am nächsten Tag die Ladefläche etwas streng riechen würde.
Dort setzten wir seine Kleider in Brand und schickten ihn Richtung des Anwesens und er hatte die volle Aufmerksamkeit der Wachleute, die wohl nach dieser Nacht der Überzeugung waren, dass dies ein Scheisstag auf der Arbeit war.
Naja, zuerst rupfte der 2 Meter Kotmann das Eisentor aus den Angeln und lief im Garten Amok. Und spätestens nach diesem Kopfkino lagen fast alle vor Lachen unter dem Tisch, es kamen die verrücktesten Wortspiele und Statements, die schönsten präsentiere ich mal:

  • "Lasst den doch, das ist der neue Gärtner, der will nur die Rosen düngen."
  • "Hoffentlich rutscht er nicht aus, sonst gibts Bremsspuren."
  • "Die unangenehme Begegnung der beschissenen Art."
  • "Und wer putzt diese Schweinerei?"
  • "Einmal semiintelligenter Gratisdünger im Anmarsch!"
  • "Eine Scheissidee, aber wirksam."
  • "Der will doch nur spielen."
  • "Ratet mal wer zum Essen kommt"
  • "Die armen Kerle haben sicher Kampferschwernisse, weil ihnen bei dem Gestank die Augen tränen und sie sich die Nase zuhalten müssen."
  • "Was für ein Scheissjob!"
  • "Nicht geboren, in die Welt geschissen!"
  • "Der hat aber eine Scheisslaune."
  • "Der hatte wohl einen Scheisstag."
Das Ende vom Lied: der Golem verwüstete den gesamten Garten, legte die Bäume etwas tiefer, zertrampelte die Zierpflanzen und zerstörte den massiven Eisenzaun, bis dann die zu Hilfe gerufene Stadtwache mit ein paar örtlichen Akademiemagiern auftauchte und den armen Golem in seine Bestandteile zerlegte. Zum Schluss lag ein Riesen(Scheiss)haufen im völlig verwüsteten Garten der Villa. Von der Geruchsbelästigung will ich mal gar nicht erst anfangen...
Immerhin hatte unser brauner Freund für genug Ärger und Rabatz gesorgt, dass unser Einbrecher relativ ungestört einsteigen konnte und das Zielobjekt, ein faustgrosser Smaragd, aus dem Haus bringen konnte. Wir hatten alle Vorgaben erfüllt, Objekt gesichert und in unserer Hand und niemand wurde ernsthaft verletzt. Mission accomplished.

Ach ja, hier noch eine kleine Impression wie unser Freund aussah, leider fehlt die Karotte und er ist etwas kleiner als unser, aber ansonsten haut er hin.

Sonntag, 12. April 2009

Wenn Alveran so fern scheint

Oder ein Geweihter der Rondra in der Krise...

Wieder einmal liessen sechs erwachsene Menschen diese Welt für ein paar Stunden hinter sich um in eine Fantasiewelt abzutauchen und einfach mal wieder so richtig Spass miteinander zu haben. Dieses Mal verschlug uns ein geheimnisumwittertes Portal in eine Parallelwelt, eine Welt in der der Gott ohne Namen einen Sieg errungen hat und seither ein brüchiger Waffenstillstand mit den zwölf anderen Göttern herrscht. Was uns dorthin geführt hat? Eigentlich ein Auftrag zur Beschaffung eines Artefaktes, dessen Bedeutung wir noch nicht genau kennen, auch der Zusammenhang im Grossen und Ganzen hat sich uns noch nicht erschlossen, dafür sind die Puzzleteile noch zu spärlich.
Auf jeden Fall sind wir dort vorerst gestrandet und unsere Rückkehr ist noch ungewiss. Auch die Welt in der wir uns vorsichtig zurecht finden müssen hat so ihre Tücken und eigenen Gefahren. Das schlimmste jedoch, zumindest für meinen Charakter, einen Göttergeweihten der Rondra, war die sogenannte Götterferne. Wenn die eigene Gottheit, deren Anwesenheit man immer gespürt hat auf einmal weg ist, dann ist das für einen Geweihten ein einschneidendes Erlebnis, ein regelrechtes spirituelles Trauma, vor allem wenn man bedenkt, dass die Nähe zur Gottheit dem Zustand eines frischverliebten gleicht.
Dieses Erlebnis stürzte den Geweihten der Heldengruppe in eine tiefe Krise und führte ihn von Zweifeln gebeutelt beinahe an den Rand des Wahnsinns. Allein und Verlassen von seinem göttlichen Rückhalt verlor er beinahe den Verstand und nur mit Mühe hat er sich gegen Schluss der Sitzung wieder einigermassen gefangen, da der einzige Ausweg darin besteht geschlossen mit dem Rest der Gruppe daraufhin zu arbeiten wieder nach Hause zu gelangen.
Von dem stolzen Kämpfer mit unerschütterlicher Zuversicht, dem Fels in der Brandung, ist momentan nicht mehr viel übrig, an seine Stelle ist ein von Zweifeln zerfressener Zyniker getreten, der dennoch einen kleinen Funken Hoffnung in sich trägt. Wehmut, Halbherzigkeit und Zweifel prägen sein Wesen, zwar hält er die Tugenden seiner Gottheit noch hoch, doch scheinbar mehr aus Gewohnheit, da die tiefe Überzeugung nicht mehr ganz da ist.
Nutzlos ist er dennoch nicht, da seine Fähigkeiten auf dem Gebiet der Wundbehandlung und seine Erfahrung nun den Magus ersetzen, dessen Fähigkeiten vollkommen verschwunden sind. Offensichtlich herrschen in Punkto Magie in dieser Welt andere Gesetze.
Rückkehr, dies ist nun der Vorherrschende Gedanke, für die Wunder dieser Welt haben der Geweihte und der Magus wenig Interesse. Sie sind nun Schicksalsgefährten und ihrer beider Hoffnungen klammern sich nun an ein Artefakt, dass der gestrandeten Truppe die Rückkehr ermöglichen soll. Die Beschaffung dessen ist nicht ohne Risiko.

Donnerstag, 2. April 2009

Komisches RPG - Komik am Spieltisch II

Ein einzelner Rollenspieltag, wir spielen so ca. zwischen zwölf und vierzehn Stunden an unseren festgelegten Daten, kann man kaum wiedergeben, dafür passiert an einem Tag einfach zuviel. Wer aber nun glaubt, dass mit den obigen Ereignissen der seltsamen Art der Tag nun gelaufen war der irrt. Nach fruchtlosen Beobachtungen hatten wir erkannt, dass wir nicht die einzigen Ermittler vor Ort waren, beide Tempel hatten sozusagen ihre Detektive vor Ort. Immerhin das konnte nach zwei Tagen Spannerdienst ermittelt werden. Unklar war weiterhin, wer in regelmässigen Abständen bei beiden Tempeln randalierte, Tote Tiere auf die Schwelle warf oder obszöne Sprüche auf die Wände schmierte. Naja, bis sich mein Geweihter, der sich eigentlich nur in seinem Herbergszimmer mal für ein Stündchen entspannen wollte, im Zwölfgöttertempel wiederfand und nicht wusste wie er dorthin gekommen war. Schlimmer noch, er hatte einen Knüppel in der Hand, das Fenster war eingeschlagen und die Einrichtung demoliert....Gibt es etwas schlimmeres für einen Göttergeweihten, wenn er feststellen muss, dass er soeben in einem Tempel des eigenen Pantheons randaliert hatte. Immerhin war das Schicksal so gnädig, dass er sich ungesehen aus dem Staub machen konnte, aber zuvor hat er zumindest noch versucht aufzuräumen.
Dies war der Punkt, wo wir effektiv gemerkt haben warum trotz der Überwachung zweier Ermittlergruppen weiterhin Anschläge auf beide Tempel verübt wurden. Eine dritte, unbekannte Partei war noch im Spiel.
Diese verfahrene Situation lösten wir etwas unkonventionell, ein inoffizieller Waffenstillstand mit den Ketzern, mein Geweihter was not amused, doch würden wir offiziell uns nun offiziell anfeinden und beschuldigen. Das gab herrliche Szenen, denn immer wenn wir Informationsaustausch mit den anderen Ermittlern benötigten veranstalteten wir ein Höllenspektakel. Das ging von halbherzigen Anschlägen (Mit dem Vorschlaghammer an der Tempeltür anklopfen, provokatives Urinieren im öffentlich einsehbaren Tempelgarten, Fenster mit Steinen einwerfen, an denen Botschaften befestigt waren), öffentliches, gegenseitiges Beschimpfen und kleineren halbherzigen Schlägereien. Wahrhaft eine göttlich, absurde Komödie und wir wurden immer kreativer, was Schlussendlich mit einem Generalangriff auf unser Zwerchfell endete.

Naja, irgendwann war dann Schluss mit lustig, denn Dämonen und vor allem diejenigen des Namenlosen sind nicht gerade für ihren Humor bekannt.
Merke: wer vom Meister mit Dämonen beglückt wird der hat nichts mehr zu Lachen.

Mittwoch, 1. April 2009

Komisches RPG - Komik am Spieltisch

Es gibt immer wieder so Situationen, viele meiner Charaktere können ein Lied davon singen, sei es mein Auftragskiller, der der Polygamie frönte und ansonsten nicht gerade ein netter Zeitgenosse war oder mein Nordmann, aber um die gehts Heute nicht. Dieser Artikel wird nun meinem Geweihten der Kriegsgöttin gewidmet, der sich schon desöfteren in unfreiwillig komischen Situationen wiederfand.

Szenario:

Die Schwarzen Lande, Zwölfgötterkult gerade noch geduldet, Borbaradianismus herrscht vor, unsere Gruppe soll merkwürdige Vorkommnisse rund um die beiden streitenden Tempel untersuchen und nebenbei die Position des Zwölfgötterglaubens stärken.
Der Ort ist eine Hafenstadt mittlerweile haben sich im Rechtsvakuum allerlei zwielichtige Gestalten breitgemacht. Im Hafenviertel herrschen die Piraten. Nach einem netten Abend im Hafenviertel, der natürlich wieder einmal in einer Massenschlägerei endete, lernte unsere Gruppe das auf die harte Tour. Mein Geweihter, im Prügeln leider komplett unfähig, aber mit dem Schwert ein Halbgott, kommt unter die Räder und konnte sich von seinem Kontrahenten nur deshalb befreien, indem er ihm, Rondra vergebe es, den Spucknapf während des Gerangels am Boden ins Gesicht leerte und ihm dann selbigen immer wieder auf den Schädel schlug. Nach eingetretener Bewusstlosigkeit suchte mein Geweihter angewidert das Weite und das war gut so, denn die beiden anderen Gruppenmitglieder wachten anderntags arg verdroschen in den Fischabfällen wieder auf.
Dann kamen wir endlich mal dazu unsere Ermittlungen aufzunehmen, Hauptverdächtige: der Borbaradtempel und ein seltsamer Schwarzmagier, der verdächtig durch die Gegend stromerte. Wir begannen damit sie zu beschatten, leider erwies sich mein Geweihter da als komplette Null, da sein Sinnesschärfewert bei selbigem lag. Er kriegte also fast nix mit, da hätte ihn ein Dämon um Feuer bitten können, er wäre daran vorbeigelatscht. Ausserdem wurde das Ganze langsam auffällig, denn wir waren ja Fremde und fielen überall auf, also beschloss unser Magus die Sache zu vereinfachen und uns via Verwandlungszauber in Krähen zu verwandeln, immer jeweils einen und das schichtweise. Mein Geweihter hielt nicht viel von Magie und war schon gar nicht begeistert, dass man diese auf ihn anwenden würde. Es brauchte viel gutes Zureden bis er sich überwand und aus seinen Kleidern stieg um zu einer Krähe zu werden. Er tat aber sein Bestes und flog seine Abendschicht über der Stadt ab. Als er wieder zum Wirtshaus zurückkehrte, fand er jedoch die Fenster verschlossen, den Magus am Pennen und den Rest abwesend vor. Er wusste jedoch, dass so ein Zauber nur zeitlich begrenzt wirkt. Also machte er vor dem Fenster einen Höllenkrach, klopfte mit dem Schnabel dagegen und krähte wie blöd, aber der Magus hatte leider einen ziemlich gesegneten Schlaf und langsam dämmerte dem Geweihten die Alptraumvision: der Zauber verliert seine Wirkung und ein nackter Mann steht auf einem seeehr schmalen Fenstersims an einem Fenster zum Marktplatz, den Rest denkt euch selber.
Das Leben ist manchmal einfach grausam.
Zum Glück jedoch kam einer der Gefährten zurück und bemerkte die durchgeknallte Krähe vor dem Fenster und weckte den Magus.

Es war natürlich klar, am Tisch herrschte schallendes Gelächter, für mindestens eine halbe Stunde.

Donnerstag, 27. November 2008

Es ist soweit

Diesen Samstag gebe ich meinen Spielleiterposten ab, mehr als Anderthalb Jahre am Stück habe ich nun unsere Spielergruppe durch die weiten Aventuriens geführt, an verwunschene Orte, wider die Diener des Namenlosen und durch die Schlangengruben der Geheimgesellschaften und die Intrigen des mittelreichischen Adels. Nun ist es an der Zeit den Platz zu räumen, denn mich dürstet es danach wieder Spieler zu sein.

Meine Entscheidung bezüglich der Charakterwahl ist gefallen, mein Geweihter wird zu Rondras Ehren und zur Wahrung der zwölfgöttlichen Ordnung antreten. Dürfte interessant werden, vor allem wenn man die aktuelle Gruppenzusammenstellung ansieht.

Da wäre zum einen der "etwas" kriminelle Ex-Tempelgardist, das dürfte zu Beginn für etwas Zündstoff sorgen, je nach dem was er meinem Charakter für eine Geschichte auftischt.
Dann wäre da noch der liebfeldische Vagabund der, trotz seines höfischen Gehabes, ein mehr oder weniger phexgefälliger Dieb ist, aber das dürfte weniger Konfliktpotential beinalten. Mit dem Alchemisten dürfte er sich hingegen gut verstehen, da dieser ein hesinde- und nandusgefälliger Gelehrter ist, auch wenn hin und wieder seine thorwalschen Wurzeln mit ihm durchgehen. Hm und mit dem Krieger dürfte es auch keine Probleme geben, auch wenn der leider so intelligent ist wie ein Nachttopf und Denken als anstrengende Schwerstarbeit bezeichnet.
Alles in allem eher unproblematisch, schwierig dürfte es nur mit den sehr lockeren Moralbegriffen der Gruppe geben, sprich mit ihrer Angewohnheit eher unehrenhaft zu kämpfen und das bezwungene Gegner immer wieder über die Klinge springen müssen. Aber das wird sehr interessant das auszuspielen.

Aber für den Charakter muss ich wohl morgen Abend noch schnell über die Bücher, nochmal die Regeln kurz studieren und den allgemeinen Hintergrund studieren, die göttlichen Gebote, ect.
Das wird zwar nicht mehr als ein Auffrischen sein, aber ich will bei Gelegenheit mal gucken wohin ich ihn noch weiterentwickeln kann.

Dienstag, 18. November 2008

Wieder ein Spieler

Endlich, bald ist es geschafft, nur noch eine Sitzung und ich kann meinen Spielleiterposten in unserer Gruppe an den nächsten übergeben. Langsam weiss ich auch endlich was ich dann spielen werde, denn der Schwarzmagier reizt mich momentan nicht, der Elf auch nicht wirklich, aber was eine Herausforderung sein dürfte ist der Feldscher. Ein ganz normaler Mensch, kein Magier, nicht von den Göttern grossartig berührt, jemand der sich um das zerfetzte Fleisch kümmert, dass der Fleischwolf des Krieges ausspuckt. Ein Heilkundiger ist in vielen Fällen Gold wert, denn auch ein Magier ist froh wenn er seine Astralkraft nicht anzapfen muss um einen halbgeschnetzelten Helden wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu verwandeln. Auch lässt sich mit so einem immer wieder was dazuverdienen, denn meistens ist das der einzige Arzt den sich das einfache Volk leisten kann. Reich wird man zwar nicht, aber man hat immer wieder etwas Geld in der Tasche und von irgendwas muss ein Abenteurer halt auch Leben.

Aber.....

Da ist ja noch mein Rondrageweihter, erhaben, immer etwas neben sich und in anderen Sphären. Der wäre auch eine Herausforderung, vor allem da ich den noch nicht so oft gespielt habe. Der hätte noch einiges an Entwicklungspotential, vor allem was das Ausspielen seiner doch sehr gegensätzlichen Charaktereigenschaften betrifft. Ich meine von mystisch verklärt und entrückt zu aufbrausend und laut ist es immerhin ein weiter Schritt, vor allem wenn er von einem Augenblick auf den anderen stattfindet. Naja, da er nicht der friedlichste ist passt er gut zur Gruppe, allerdings wird er mit seinem Ehrenkodex der Kriegsgöttin dem einen oder anderen Charakter gehörig auf den Zeiger gehen. Das ist der Stoff aus dem die herrlichsten und vor allem komischsten Geschichten sind.

Montag, 20. Oktober 2008

Wie treibe ich den Spielleiter in den Wahnsinn.

Ein Spielleiter hat es nicht immer leicht... Vor allem wenn die Spielergruppe je einen Medizinstudenten und einem Laboranten drin hat....Da können selbst banalste Situationen zu einer endlosen Diskussion führen. Es ist ja schön wenn sich die Spieler Gedanken machen, aber zwei geschlagene Stunden über eine physikalisches Gesetz diskutieren und auskäsen, was die beste Variante wäre um bei einer Kollision eines Wipfelschiffes mit einem stehenden Objekt am Leben zu bleiben oder zumindest unverletzt? Ich habe ja wirklich nichts dagegen, denn solche Diskussionspausen nutze ich meist um die nächste Situation oder Szenario der Geschichte vorzubereiten und höre meist mit halbem Ohr mit. Aber wenn ein Höhepunkt der Handlung kurz bevorsteht kann das schon nervig sein, weil da gibt man sich sehr viel Mühe dessen Beschreibung auszuarbeiten, die nötige Dramatik aufkommen zu lassen und dann hängt man an einer sehr banalen Sache erst mal fest...Die Arbeit des Meisters sieht eben nicht jeder und sieht man nicht immer.

Zum Glück ist es nicht immer so und ich habe wirklich einen mordsspass mit meinen Leuten, aber manchmal.....
Ich bin froh, dass ich die Kampagne bald abschliessen kann, dann darf ich endlich wieder Spieler sein und muss mich nur auf meinen Charakter konzentrieren.

Donnerstag, 28. August 2008

Murks und Patzer

Nun denn, dann will ich euch mal von weitere lustigen Begebenheiten erzählen die sich in der Welt des schwarzen Auges zugetragen haben.

Bei einer Sitzung brachte unsere Gruppe den Meister beinahe zur Verzweiflung oder sollte ich sagen, nahe einem Lachkrampf?
Man stelle sich vor: zwei Ritter vom alten Schlag, der eine ein Weiberheld mit einer sehr blühenden Fantasie (Einbildungen) und der andere mit ziemlich hartnäckigen Wahnvorstellungen (Welches literarische Vorbild dürfte da wohl Pate gestanden haben?).
Zwei weitere Gruppenmitglieder, ein Kleinkrimineller und ein ehrenwerter Magus suchen nach Recken mit kräftigem Schwertarm die mit ihnen eine heikle Fracht transportieren sollen.
Sie stossen also mehr oder weniger durch Zufall auf die beiden gestandenen Schwertadligen und beginnen in deren Herbergszimmer mit den Verhandlungen. Nach einiger Zeit ruft der eine Adlige nach der Herbergsbediensteten um eine Kanne Wein zu erbitten, dies lockt, da sehr lautstark, das letzte Gruppenmitglied, einen Zwerg, auf den Plan. Kurz nach Eintreffen des Weins steckt der ungefragt die Nase ins Zimmer und fragt frisch von der Leber weg ob es hier eine Feier gäbe... und das war der Anfang vom Ende....
Ich kann nicht mehr alles wiedergeben, aber die Szene dauerte drei Stunden und versank total im Chaos, Leute betraten das Zimmer, Leute verliessen es, kamen wieder...Von aussen betrachtet wie eine Komödie im Volkstheather. Wir haben uns köstlich amüsiert, gegen Ende wurden die Dialoge sowas von Skurril.

Aber irgendwann schaffte es die Gruppe trotz allem aufzubrechen und die Reise anzutreten, trotz der Tatsache, dass der Ritter mit den Wahnvorstellungen fast den Auftraggeber erschlagen hätte, weil er in dessen echsischer Gestalt einen Dämon zu sehen glaubte.
Eines Nachts lagerte der muntere Haufen in einer Waldlichtung. Der andere Ritter erholte sich gerade von den Folgen eines epileptischen Anfalls und der Rest schlief tief und fest. Nur der Ritter mit den Wahnvorstellungen hielt Wache....bis ein Eichhörnchen vorbeihuschte...
Daraufhin drehte er vollkommen durch, weil er das Tierchen für ein Monster mit Riesenzähnen hielt. Er verfolgte das Tier quer über die Lichtung, das vor ihm auf einen Baum türmte, daraufhin machte er sich im Wahn daran den Baum zu fällen, was er auch schaffte.
Der Rest war mittlerweile vom Geschrei und dem Lärm wach geworden und beobachtete verdutzt des Ritters Treiben, der Verwünschungen ausstossend mit der Axt auf den Baum eindrosch. Als sich der dann krachend und knackend zur Seite neigte, wich die Verdutztheit purem Entsetzen, denn der Baum drohte in Richtung Wagen mit der wertvollen Fracht zu stürzen. Unter Einsatz aller Kräfte gelang es ihnen auch den Wagen wegzuschieben, jedoch nur halbwegs, der hintere Teil wurde zerschmettert. Fazit: Wagen mit gebrochener Hinterachse und ein toter Widder, das Reittier des Zwergs, der nun ebenfalls ziemlich sauer war.
Den Rest des folgenden Tages verbrachte alle damit den einen Ritter böse anzugrummeln und eine neue Hinterachse samt Räder zu fertigen. Als dies getan war, machte sich jemand die Mühe mal den Wagen genauer anzugucken und fand zwei Reserveräder.....

Wir haben nur noch Tränen gelacht....

Und da war noch die Kneipe in den schwarzen Landen....Mein damaliger Charakter, ein Krieger aus dem hohen Norden, aus dem Volke der Thorwaler hatte sich schon ziemlich viele Freunde gemacht, als er lautstark nach Bier brüllte....Ich muss dazu anmerken, dass die Kneipe voll war von Gestalten übelsten Rufes... Das Bier war der letzte Mist und das Wasser für den Gladiator bestenfalls eine trübe Suppe, dass dieser erbost auf dem Kopf des Wirts ausleerte und ihm, während er vor ihm türmte, gleich auch noch den Zinnbecher an den Kopf schmetterte.
Es war ja klar, dass das Ärger geben musste, sogleich ware unsere sechs Köpfe zählende Abenteurergruppe in eine wüste Schlägerei mit mindestens Vierzehn Söldner und anderen Halsabschneidern verwickelt. Aber es kam noch schlimmer, der Gladiator verfiel während der Prügelei in einen wilden Blutrausch, zückte die Waffen und begann die Gäste zu massakrieren.
Daraufhin geriet das Ganze ausser Kontrolle, da wir nun Angesichts dieser Bedrohung ebenfalls die Waffen zückten um unsere Gegner schneller loszuwerden damit wir vor dem durchgeknallten Gladiator türmen konnten. Als der letzte von uns draussen war, blockierten wir mal vorsorglich die Türen und Fenster und während der Gladiator drinnen wie ein Berserker Amok lief. Wir waren auch gezwungen gewisse Gäste zum wieder reingehen zu "überreden", denn je mehr er sich an den Gästen abreagierte um so schneller konnten wir ihn dann wieder schnappen und das Weite suchen... Als sein Wüten nach einiger Zeit endete, er hatte sich voll verausgabt und die Schankstube in ein Schlachthaus verwandelt, betraten wir das Lokal wieder.
Angesichts des Blutzolls war klar, dass wir da nicht ungeschoren davonkamen, schwarze Lande hin oder her. So beschlossen wir wenigstens ein wenig davon zu profitieren indem wir mal schnell plünderten und das Lokal in Brand setzten. Als Nachspiel wurden wir von einem mindestens Hundert Köpfe zählenden Mob die halbe Nacht durch die Pampa gejagt.
Komischerweise war dann der Nordmann wieder an allem Schuld...

Bei einer anderen Begebenheit kam es wieder mal zu einer typischen Kneipenschlägerei mit ein paar ungehobelten Dorfbütteln, die einzige Schlägerei die mein Nordmann wirklich teilweise zu verantworten hatte. Jedoch konnten auch diesmal zwei Leute unserer Gruppe sich nicht zügeln: der Elf, der das ganze für einen bedrohlichen Angriff hielt und die typische Prügelkultur der Menschen halt nicht verstand und die tulamidische Kundschafterin, die sowieso einen Sockenschuss hatte. Die beiden zückten ihre Bogen und begannen damit ins Getümmel zu schiessen...Kneipenmassaker Teil II... naja diesmal nur etwa Vier bis Fünf Tote und einige Verletzte und wir standen nun als Gesetzesbrecher und Mörder da...Naja, wir warfen die Leichen also samt den Bewusstlosen auf einen Misthaufen in der Nähe und türmten in Richtung Wald...Und wieder war der Nordmann schuld...
"Habe ich etwa die Gäste massakriert? Hä!! Bei Swafnir, ihr seid wirklich nicht ganz richtig im Kopp!"

Dienstag, 26. August 2008

Es steht ein Zwerg nackt auf dem Marktplatz....

und andere lustige Geschichten.

Im Pen & Paper kann es mit den richtigen Leuten am Tisch zu den absurdesten Sachen kommen, ohne das man eigentlich zuvor absichtlich blödeln wollte. Hauptsächlich hängt es auch davon ab ob der Meister mitspielt, indem er einfach die Leute gewähren lässt und sich mit amüsiert oder sogar im richtigen Moment mitmischt.

Mal ein paar Beispiele:

Auf einem belebten Marktplatz sind ein paar Gaukler unterwegs, darunter ein sogenannter Schelm. Schleme, das muss ich hier zuerst noch anmerken, sind magisch begabte Spassmacher die bei Kobolden aufgewachsen sind und dementsprechend auch deren Sinn für Humor übernommen haben. Die Spässe die sie jedoch mit ihrer Magie anrichten sind jedoch meist harmlos und eigentlich nie wirklich gefährlich, da dem koboldischen Denken jegliche rohe Gewalt fremd ist und sie eigentlich niemandem schaden wollen.
Nun bewegt sich diese Gruppe bestehend aus einem griesgrämigen Zwergensöldner, einer Kurtisane und einem Halbelfen. Der Meister beschliesst, um ein wenig die Stimmung aufzuhellen, den Schelm einen Spass mit dem Zwerg zu erlauben indem er ihn zuerst einfach nachäfft, sehr zur Belustigung aller Umstehender. Schliesslich geht der Spassmacher soweit, dass er sich aus Stroh einen Bart ins Gesicht klebt und einen Holzstück schultert und neben dem Zwerg auf den Knien herrutscht und dabei ein übertrieben todernstes Gesicht zieht.
Der Zwerg wird natürlich sauer und will dem Spassmacher mit der Faust mal ein paar gute Manieren einflöten. Der Schelm nimmt reisaus und der Zwerg auf seinen kurzen Beinen fluchend und schimpfend hinter ihm her. Irgendwann ist der Schelm des hartnäckigen Verfolgers überdrüssig und sorgt für allgemeine Erheiterung via NACKEDEI, alle Knöpfe und Schnallen gehen auf, die Kleider fallen ihm vom Körper, zu allem Überfluss fällt ihm die Hose runter und ein fast splitterfasernackter Zwerg steht kochend vor Wut auf einem belebten Marktplatz....

Oder etwas anderes, eine unfreiwillig komische Szene die ins absurde eskaliert.

Ein Krieger aus dem fernen Osten bittet den Pyromanten (Feuermagier) um Feuer für seine Pfeife. Der Magier, hilfsbereit wie er ist, tut ihm den Gefallen, aber übertreibt es ein wenig. Statt dem Tabak steckt er den ganzen Krieger in Brand. Der Barbar daneben handelt sofort und reisst einen kostbaren Gobelin (Anmerkung: die Szene spielt sich im Thronsaal des Landesherren und vor dessen Augen ab) von der Wand und versucht die Flammen zu ersticken, was ihm auch gelingt. Resultat, ein arg angekokelter Krieger, ein ruinierter Gobelin und ein Feuermagier dem das Ganze ziemlich peinlich ist.

Fortsetzung folgt...

Montag, 25. August 2008

Und es bleibt beim Rollenspiel

So, das nächste Treffen steht wieder an. Für perfekte Stimmung sorgt der Raum im Turm von einem der alten Stadttore in Basel, genauer gesagt das St. Johanns-Tor. Steile Holztreppen, mit Holznägeln zusammengehalten, kühle Steinwände und angenehmer Moder und Holzgeruch.

Aber bis dahin heisst es für mich Regelwerke wälzen und vor allem ins nächste Kapitel einlesen. Dann muss noch die richtige musikalische Untermalung ausgesucht werden, aber zum glück muss ich keine Handouts mehr kopieren. Wenigstens etwas konnte ich beim letzten Mal in einem Schlag zu Ende bringen.

Nebenbei versuchte ich mich aber an den Regeln zur Metamagie und Artefaktherstellung, ein ziemlich komplexes Feld, das aber einige lustige und auch interessante Sachen zu bieten hat. Allerdings dürfte mein Artefaktmagier, falls ich mal so einen generieren sollte kaum zum Zug kommen, denn leider ist die Herstellung solcher Artefakte enorm zeitintensiv, von der Beschaffung der nötigen Komponenten mal ganz zu schweigen. Naja, das wär schon ein Abenteuer für sich. Dann doch lieber mein Plan von einem Magier-Terroristen, der mit gefährlichen Zauberzeichen und dem APPLICATUS der Gruppe den Ärger vom Leib hält. Magische Minen und gemeine Fallen, so richtig fies. Dürfte aber in gewissen Fällen nicht mit dem Codex Albyricus konform gehen. Schadensmagie wird selten gern gesehen. Aber eine Überlegung wäre es wert.

Wie dem auch sei, zurück zum Abenteuer, ich habe meinen Leuten mal angeraten all die Tonnen von Hinweisen zu sammeln und diese mal auszuwerten und das am besten gemeinsam. Das nächste Mal wird sich zeigen ob sie wirklich die Tragweite dieses Abenteuers begriffen haben und die Zeichen die noch kommen richtig deuten werden.
Es werden einige Herausforderungen auf sie warten....

Donnerstag, 21. August 2008

Die wundersame Welt der Rollenspieler

Jaja, die Rollenspieler wieder mal, ein paar Jährchen bin ich ja nun mit dabei und es macht immer noch Spass sich ein oder zwei mal im Monat in einen verqualmten Raum mit schlechter Luft zu setzen und mal wieder Kino im Kopf zu haben.
Nach dem mein allerster Charakter, ein Krieger aus dem hohen Norden, seinen Ruhestand geniesst muss ich sobald ich mein Meisteramt abgegeben habe wieder mal meine anderen rauskramen. Hm, was haben wir da:

Den Auftragskiller, der dem letzten Meister den Abschlussplot mit einem gut gezielten Kopfschuss auf einen Dämonenbeschwörer versaut hat. Kein Dämonenbeschwörer keine Dämonen. Da muss ich mal gucken, der ist zwar nicht schlecht, könnte aber schon zu mächtig sein, ausserdem ist er moralisch zu flexibel und besitzt einen Hang zu Zynismus und Grausamkeit. Aber das passt zu ihm, seltsamerweise liess ihn die Gruppe mit seinen etwas eigenen Verhörmethoden gewähren, zum Beispiel für jede unbefriedigende Antwort seinem Opfer einen Streifen Haut abzuziehen. Wirklich eine Sorte Mensch der kaum moralische Schranken kennt. Da war zum Beispiel die Sache mit den Banditen im Wald, für ihn perfekt, weil er da seine Stärke ausspielen konnte: Messerarbeit und lautloses Töten. Wobei unsere Auftraggeber nicht gerade viel Freude daran hatten die eingesalzenen abgeschnittenen Köpfe zu zählen die wir eine Woche später dann ablieferten. Alternativtitel für dieses Abenteuer: Fröhliches Waldmassaker.

Dann wäre da noch der Elf, ein formidabler Kundschafter und Experte darin in freier Wildbahn was essbares aufzutreiben, aber in urbaner Landschaft hoffnungslos verloren. Während seines ersten Aufenthaltes in einer menschlichen Stadt war er hauptsächlich mit dem Würfelhusten beschäftigt. Menschen können so eklig sein und auch im Müll überleben.

Oder sollte ich wieder mal meinen Rondrageweihten ausgraben? Einen Kämpfer von wahrer Tugend und echtem Schrot und Korn, aber sowas von abwesend... Die langen Tage im Studium der grossen Mysterien der göttlichen Zwölf muss ihm wohl etwas das Gehirn verbraten haben. Abgesehen davon das er immer wieder in anderen Sphären schwebt und eine ziemlich mystisch verklärte Sicht auf die Dinge hat, nimmt er seinen Job doch sehr ernst und wenns hart auf hart kommt ist auf ihn Verlass.

Oder vielleicht doch meinen Adligen mit Hang zu gefährlichen Hobbys? Der windige und sehr undurchsichtige Almadaner, der unter seinem blasierten Gebaren noch einige Überraschungen parat hat und zu sehr auf eigene Rechnung arbeitet. Naja man kann ihn hassen, wegen seiner aufgeblasenen Art, oder auch schätzen, weil er durchaus weiss wie man sich Informationen auch auf etwas andere Art beschaffen kann.

Oder mein neuestes Projekt, eder Beherrschungsmagier aus der Halle der Macht in Lowangen. Bis jetzt hatte der noch kein Spiel gesehen. Wäre vielleicht noch interessant, so im Sinne: du willst nicht? Tja, du musst! Der hätte auch noch ein paar fiese Dreckeleien auf Lager, ganz im Sinne des Weges der linken Hand, oder der Schwarzmagier. Hoffen wir mal das er keine Scheiterhaufen anzieht.

Und da wäre noch der etwas geistig gestörte Ritter mit Epilepsie und diversen anderen leicht komischen Nachteilen. Ein Frauenheld, aber mehr gepanzerter Bremsklotz, der meistens für herrlich komische Situationen sorgt.

Also was darfs denn sein? Ich weiss es noch nicht, der Magier würde mich reizen, der blasierte Adlige auch, oder vielleicht wieder mal was klassisches? Einen guten alten Krieger. Ich habe ja noch Zeit bis Ende Jahr.

Samstag, 16. August 2008

RPG, Pen & Paper

Hm, wenn ichs doch gerade von Hobbys habe, eines ist garantiert nicht zu kurz gekommen, meine RPG-Gruppe, so ca zwei oder drei Jahre bin ich dort nun dabei, als Spieler und eigentich in Rekordzeit als Meister. Da hat sich einiges angesammelt das es wert ist erzählt zu werden.

Die Gruppe selber besteht aus einem harten Kern von fünf Spielern, die sich minimum einmal im Monat in einem schlecht gelüfteten, verqualmten Raum trifft um in die Welt des Schwarzen Auges abzutauchen. Momentan führe ich die Spieler seit bald einem Jahr durch eine Kampagne, für mich nach einigen eher einfach bis mittelmässigen Quests und einem eher anspruchsvollen eine regelrechte Herausforderung, denn es gestaltet sich etwas schwierig wenn die Spieler nicht wirklich grosse Kenntnisse vom Hintergrund haben. So muss ich denn neben meinem Meisterdasein auch noch Enzyclopedia Aventurica spielen. Gewisse Sachen habe ich mir schon im vorneherein erleichtert und ihnen gewisse Brocken an Hintergrundwissen hingeworfen, sei es ein PDF der Chroniken von Ilaris oder einige selbstverfasste Texte, die ihnen die Hintergründe ein wenig erläutern. Aber nur den Hintergrund, mit den Hinweisen, Rechercheergebnissen und Rätseln in Rätseln sollen sie gefälligst selber fertigwerden und rausfinden wo die Zusammenhänge sind. Es soll auch für sie eine Herausforderung bleiben, wär doch langweilig.

Aber da bleiben noch genug Aufgaben übrig, denn all die Hinweise müssen noch richtig gestreut werden und dann noch möglichst so, dass sie nicht auf allzu schräge Gedanken kommen. Interpretationsspielraum soll da sein und etwas vom Plot wegkommen liegt durchaus drin, denn es ist nicht so, dass ich mit den Jungs nicht auch noch ein Nebenquest machen kann, eins zum Beispiel das vollkommen improvisiert ist. Das habe ich einmal gemacht, nix vorbereitet und mir einen Anfang aus den Fingern gesaugt und dann fortlaufend mitten im Spiel improvisiert. Das war zwar mit der Zeit anstrengend, aber es hat mir Spass gemacht und den Spielern auch. Es war irgendwie fast wie Multitasking fürs Gehirn, zum einen verfolgen was die Spieler machen und auf was sie nun hinauswollen mit ihren Aktionen und gleichzeitig dazu mehrere Szenarien spinnen wies weitergehen könnte innerhalb der nächsten halben Stunde.
Wie gesagt, anstrengend.

Irgendwann jedoch will ich den Meistersessel wieder abgeben können und Platz machen für den nächsten. Dann gehts wieder los, das Spielerdasein, ist mindestens genau so spannend. Aber dazu später mehr.