Donnerstag, 27. November 2008

Es ist soweit

Diesen Samstag gebe ich meinen Spielleiterposten ab, mehr als Anderthalb Jahre am Stück habe ich nun unsere Spielergruppe durch die weiten Aventuriens geführt, an verwunschene Orte, wider die Diener des Namenlosen und durch die Schlangengruben der Geheimgesellschaften und die Intrigen des mittelreichischen Adels. Nun ist es an der Zeit den Platz zu räumen, denn mich dürstet es danach wieder Spieler zu sein.

Meine Entscheidung bezüglich der Charakterwahl ist gefallen, mein Geweihter wird zu Rondras Ehren und zur Wahrung der zwölfgöttlichen Ordnung antreten. Dürfte interessant werden, vor allem wenn man die aktuelle Gruppenzusammenstellung ansieht.

Da wäre zum einen der "etwas" kriminelle Ex-Tempelgardist, das dürfte zu Beginn für etwas Zündstoff sorgen, je nach dem was er meinem Charakter für eine Geschichte auftischt.
Dann wäre da noch der liebfeldische Vagabund der, trotz seines höfischen Gehabes, ein mehr oder weniger phexgefälliger Dieb ist, aber das dürfte weniger Konfliktpotential beinalten. Mit dem Alchemisten dürfte er sich hingegen gut verstehen, da dieser ein hesinde- und nandusgefälliger Gelehrter ist, auch wenn hin und wieder seine thorwalschen Wurzeln mit ihm durchgehen. Hm und mit dem Krieger dürfte es auch keine Probleme geben, auch wenn der leider so intelligent ist wie ein Nachttopf und Denken als anstrengende Schwerstarbeit bezeichnet.
Alles in allem eher unproblematisch, schwierig dürfte es nur mit den sehr lockeren Moralbegriffen der Gruppe geben, sprich mit ihrer Angewohnheit eher unehrenhaft zu kämpfen und das bezwungene Gegner immer wieder über die Klinge springen müssen. Aber das wird sehr interessant das auszuspielen.

Aber für den Charakter muss ich wohl morgen Abend noch schnell über die Bücher, nochmal die Regeln kurz studieren und den allgemeinen Hintergrund studieren, die göttlichen Gebote, ect.
Das wird zwar nicht mehr als ein Auffrischen sein, aber ich will bei Gelegenheit mal gucken wohin ich ihn noch weiterentwickeln kann.

Dienstag, 25. November 2008

Kleine Rückmeldung

Hallo zusammen, Berichte über mein vorzeitiges Ableben sind stark übertrieben. Ich bin immer noch da, mit dem Vorsatz hier einige Stöckchen und andere Awards aufzuarbeiten.
Die letzten paar Wochen waren sehr anstrengend, da musste ich mir gewisse Freiräume schaffen und auch einfach mal raus gehen, denn schliesslich ist man auch nur ein Mensch.
Es war eine Zeit der inneren Einkehr, ich habe viele Kontakte schleifen lassen und mich zurückgezogen, aber es war auch dringend nötig. Ich weiss, dass einige körperliche Beschwerden, die ich in letzter Zeit hatte einen psychosomatischen Hintergrund haben und ich wusste, wenn ich rausfinden will was los ist, muss ich jeglichen äusseren Einfluss oder Ablenkung auf ein absolutes Minimum reduzieren. Mit sich selbst allein sein können und mit sich selbst konfrontiert werden, so bringe ich Ordnung in das Chaos und habe dadurch die Wurzel des Übels gefunden, dass mich plagt. Jetzt kann ich Gegensteuer geben und schon einen ersten Erfolg verbuchen, die Beschwerden werden schwächer und der Körper reguliert sich wieder langsam in Richtung Normalzustand.

So denn, back to life.

Freitag, 21. November 2008

Momentan etwas abwesend

Ja, tut mir leid, momentan bin ich hier nur noch selten aktiv da mich das reale Leben momentan sehr intensiv in Anspruch nimmt. Ich weiss, dass ich einige Awards, Stöckchen, ect erhalten habe, dafür sind einige Artikel in Arbeit, doch wie gesagt, das reale Leben und eine momentane Schreibblockade verhindern momentan, dass ich weitere daran arbeite.

Auch haben sich einige Prioritäten etwas verschoben wie das halt manchmal im Leben so ist. Einfach, dass diejenigen die es betrifft Bescheid wissen warum ich meine Aktivitäten im Internet praktisch auf fast Null reduziert habe.

Aber keine Sorge, mir gehts soweit gut. Nur Müdigkeit und Stress machen mir etwas zu schaffen.

Soweit also noch unter den Lebenden.

Dienstag, 18. November 2008

Wieder ein Spieler

Endlich, bald ist es geschafft, nur noch eine Sitzung und ich kann meinen Spielleiterposten in unserer Gruppe an den nächsten übergeben. Langsam weiss ich auch endlich was ich dann spielen werde, denn der Schwarzmagier reizt mich momentan nicht, der Elf auch nicht wirklich, aber was eine Herausforderung sein dürfte ist der Feldscher. Ein ganz normaler Mensch, kein Magier, nicht von den Göttern grossartig berührt, jemand der sich um das zerfetzte Fleisch kümmert, dass der Fleischwolf des Krieges ausspuckt. Ein Heilkundiger ist in vielen Fällen Gold wert, denn auch ein Magier ist froh wenn er seine Astralkraft nicht anzapfen muss um einen halbgeschnetzelten Helden wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu verwandeln. Auch lässt sich mit so einem immer wieder was dazuverdienen, denn meistens ist das der einzige Arzt den sich das einfache Volk leisten kann. Reich wird man zwar nicht, aber man hat immer wieder etwas Geld in der Tasche und von irgendwas muss ein Abenteurer halt auch Leben.

Aber.....

Da ist ja noch mein Rondrageweihter, erhaben, immer etwas neben sich und in anderen Sphären. Der wäre auch eine Herausforderung, vor allem da ich den noch nicht so oft gespielt habe. Der hätte noch einiges an Entwicklungspotential, vor allem was das Ausspielen seiner doch sehr gegensätzlichen Charaktereigenschaften betrifft. Ich meine von mystisch verklärt und entrückt zu aufbrausend und laut ist es immerhin ein weiter Schritt, vor allem wenn er von einem Augenblick auf den anderen stattfindet. Naja, da er nicht der friedlichste ist passt er gut zur Gruppe, allerdings wird er mit seinem Ehrenkodex der Kriegsgöttin dem einen oder anderen Charakter gehörig auf den Zeiger gehen. Das ist der Stoff aus dem die herrlichsten und vor allem komischsten Geschichten sind.

Hin und her, rauf und runter..

Die Wirtschaft ist ein seltsam Ding, mal erliegt die Masse der Herdenpanik und selbst kleinste Aufträge werden gestoppt aus Angst daran zu verarmen. Und täglich das panische Geschrei von den Börsen, langsam kann ich es nicht mehr hören. Die Schattenseiten der Welt des Kapitals, aber das zeichnete sich schon länger ab. Wenn alle immer nur mehr wollen kann sich das nicht regulieren, denn Gier lässt sich nicht regulieren und selbst wenn sich 99% der Teilnehmer mässigen, es wird, wie Urs Widmer so schön ausdrückte, immer einen geben der sich dann vor Gier aufheulend reinstürzt und die Herde wird folgen. Welch eine Idiotie der Krone der Schöpfung.
Aber das Beste finde ich immer noch, dass die Unternehmen nun staatliche Hilfe wollen, genau diejenigen die staatliche Eingriffe stets abgelehnt und als schädlich bezeichnet haben. Welch eine Ironie.
Wenn nicht die Existenzen Abertausender daran hängen würden, sollte man sie zu Grunde gehen lassen, frei nach dem Prinzip des Wettbewerbs. Aber das kann man ja nicht und eine neue Wirtschaftskrise macht viele nur wieder anfällig für Leute die für komplexe Probleme einfach Lösungen und Sündenböcke anbieten. Ich hoffe, dass kluge Menschen die Zeichen der Zeit erkennen und nun eine Entwicklung stattfindet und nicht einer Neuflage von etwas ewiggestrigem Vorschub geleistet wird.

Sonntag, 16. November 2008

Erinnerungen an einen anderen Kontinent

Afrika, das nicht einfach nur ein Kontinent. Man riecht Afrika mehr, weil die Augen sich überladen an der Schönheit des Landes. Sei es der Fischmarkt in Tanga, oder die salzige Luft an Küste von Pongwe. Doch am meisten ist mir der Geruch der Strasse geblieben, würzig in der Trockenzeit und eine regelrechte Kaskade der Gerüche in der Regenzeit. Man kann es nicht beschreiben, man kann es nur erleben.

Meine Beziehung zu Afrika habe ich sozusagen schon mit der Muttermilch aufgesogen, denn sie wurde im Süden des damaligen Tanganjika geboren zur Zeit des britischen Protektorats. Ihre Kindheit verbrachte sie auf dem schwarzen Kontinent und dementsprechend hat sie sehr viel von den dortigen Kulturen aufgenommen, sei es die britische oder amerikanische, aber auch die afrikanische. Hakuna Matata.
Um ihre Schulbildung abzuschliessen kam sie dann Anfang der 70er in die Schweiz zurück, was für sie ein vollkommener Kulturschock war. Nicht nur das Land war kühler, sondern auch seine Bewohner. Sie empfand die Menschen damals als fremdartig kühl, zurückhaltend und sehr unspontan, selbst Heute fühlen sie gewisse Leute von ihrer Art einfach überrollt. Sehr unschweizerisch halt, aber man kann damit leben.
Naja, irgendwann kam dann die Sache mit meinem Vater und den musste sie natürlich auch den Eltern vorstellen, damals war ein Flugticket auch nicht gerade billiger als Heute, aber sie kratzten genug Geld zusammen und flogen gemeinsam nach Tansania. Mein Vater wurde begutachtet und das nicht nur von seinen künftigen Schwiegereltern, nein, die damaligen Hausangestellten hatten in etwa auch den Status von Familienmitgliedern und auch die wollten mal gucken was für einen Mzungu sich die älteste Tochter von M-Se Klein da an Land gezogen hatte. Vor allem der Koch, Hamissi beäugte den damals jungen Mann sehr kritisch und war sich nicht so sicher ob dieser dünne Mann überhaupt für die junge Dame sorgen konnte.

Ich selber kann mich kaum an den alten Mann erinnern, aber er wohl noch um so besser an mich, denn er hat mich nach einem kleinen Vorfall, bei dem einige Plastikschalen in den Ofen gewandert sind, immer wieder aus der Küche gescheucht. Aber wirklich böse war er mir deswegen nicht, Kinder geniessen eine gewisse Narrenfreiheit, egal welche Hautfarbe sie haben.

Aber wie kam es dazu, dass ich überhaupt eine Verbindung zu diesem Teil der Welt habe?
Eine berechtigte Frage und dazu muss ich etwas ausholen, in der Familiengeschichte stöbern. Über das wie und warum weiss ich nur rudimentär Bescheid, vieles nur aus zweiter Hand, da der Kontakt Anfang des neuen Jahrtausends aufgrund eines Familienstreites abbrach, aber das ist eine andere Geschichte.

Es war zu Beginn der 50er Jahre, mein Grossvater hatte soeben geheiratet, doch die Schweiz bot ihm keine Perspektive. Über Bekannte und fünf andere Ecken herum erfuhr er, dass sie im britischen Protektorat Tanganjika noch fähige Fachleute brauchten und er als Automechaniker erfüllte durchaus die Bedingungen. Durch das Einlegen von diversen guten Worten und Beziehungen wanderte er schliesslich aus und versuchte in Ostafrika sein Glück. Nach der Ankunft trat er seine Arbeit bei der Sisalfaserngewinnung und Weiterverarbeitung an. Er entpuppte sich dort unten als regelrechter Glücksgriff, denn seine Lösungen für die technischen Probleme und seine Improvisationsfähigkeiten waren sondergleichen. Man muss dazu noch sagen, dass er nicht nur ein Improvisationstalent war, sondern auch ein hervorragender Autodidakt, der sich neue Kenntnisse rasend schnell aneignen konnte. So stieg er vom Mechaniker zum Engineer auf und von dort in eine leitende Position. Nach einiger Zeit schmiss er den ganzen Laden und überarbeitete die komplette Infrastruktur mit den primitivsten Mitteln. Doch er begriff im Gegensatz zu den anderen Weissen vor Ort schnell, dass es wichtig war sich in der Landessprache zu verständigen und lernte Suahili, dies ermöglichte ihm auch neue Leute aus der Region anzulernen, sei es für die mechanischen Belange, aber auch für das Büro und die Buchhaltung, Dinge die er sich selber angeeignet hatte und nie darauf ausgebildet worden war.
Aber auch privat ging es aufwärts, denn er konnte sich schon bald ein grosses Haus leisten und betrieb nebenbei Viehzucht und eine Plantage.

Aus dem kleinen Mann aus der Schweiz war eine wichtige lokale Persönlichkeit geworden, denn er war nicht nur der Hauptlieferant für Fleisch, allein seine Einstellung und sein Handeln brachte ihm viel Ansehen. Es war die Art wie er mit den Leuten dort unten umging, er verständigte sich in ihrer Sprache und war nicht korrupt. Auch konnte er viele Dinge durchsetzen und selbst der Armee, Polizei und Regierungsbeamten des späteren Tansania die Stirn bieten, was für Weisse nach der Kolonialzeit nicht selbstverständlich war. So konnte er es sich leisten dem Polizeichef von Lindi an den Kopf zu werfen, dass er ein Halunke sei, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen. Aber all dies tat er so, dass sein Gegenüber nicht das Gesicht vor den eigenen Leuten verlor, das war ein Umstand den er immer berücksichtigte. Durchsetzen, aber dem anderen das Gesicht und seine Würde wahren lassen. Das brachte ihm bei den Einheimischen grossen Respekt ein, noch mehr als sein Verhalten während der Unruhen vor der Unabhängigkeit. Um die Zeit der Unruhen ranken sich auch noch viele Geschichten, es heisst er wäre dort alleine vor einen bewaffneten Mob getreten. Er hat den Leuten klargemacht, dass sie sie ohne Zweifel umbringen könnten, aber er und jeder andere von den anderen Weissen, die sich hinter ihm im Firmenbüro verschanzt hatten, würden mindestens einen von ihnen mitnehmen. Dann pickte er sich die ängstlicheren aus der Menge heraus und zeigte während dieser Rede auf sie und meinte: einen kann jeder von uns mitnehmen, dass könntest du sein, oder du, usw. In Folge liess man ihn und die anderen in Ruhe, es liegt auch daran, dass der Tansanier von der Mentalität nicht unbedingt ein kriegerischer oder gewalttätiger Mensch ist. Darum erwarteten auch alle Nachbarn Tansanias während des Tansanisch-Uguandischen Krieges, dass Tansania diesen verlieren würde, eben wegen der fehlenden Agression. Aber dieser Wesenszug ist eigentlich auch eine Stärke, denn nicht umsonst ist Tansania, trotz der über 130 verschiedenen Ethnien, eines der stabilsten Länder Afrikas und Konflikte eher unbekannt, von Sansibar mal abgesehen.
Wie dem auch sei, mein Grossvater wurde schon bald zu einem wichtigen Mann, von den Einheimischen M-Se genannt, was soviel heisst wie: "der Alte". Das war praktisch ein Status der Unantastbarkeit.

Es gäbe da noch viele Geschichte zu erzählen, auch unschöne die sich nach seiner Rückkehr in die alte Heimat abgespielt haben. Die Geschichte eines gewalttätigen Machtmenschen, der in einem Umfeld der Gewalt aufgewachsen ist. Leider habe ich selber nur seine Schattenseiten kennengelernt und das wenige Gute hilft nur wenig mein Bild von ihm zu verändern. Aber auch der Rest der Familie ist nicht besser, so weiss man nicht, jedenfalls mein Teil der Familie, ob er in seinen letzten Stunden nicht doch seinen Frieden machen wollte.
Und was bleibt von ihm? Erinnerungen und Fotos und Erzählungen von seinem Leben. Das Bild eines Menschen, der vieles aufgebaut hat, aber zeitlebens an Minderwertigkeitskomplexen litt und ein Kontrollfanatiker war. In Afrika selber überdauerte soviel ich weiss nur etwas, eine Fähre über den Pangani River, die er aus Altmetall und Schrott zusammenbaute. Es ist die einzige die noch funktioniert und selbst Heute überquert sie noch den Fluss.

Winterzeit

Der Winter ist für mich als Sonnenmensch eher schwer zu ertragen, was aber nicht heisst, dass ich ihn nicht mag. Im Gegenteil, eine verschneite Landschaft hat wirklich etwas wahnsinnig schönes und auch ein winterlicher Wald bei Nacht. Eine wirklich ehfrucht gebietende Stille, beinahe das Fehlen jeglichen Lebens. Am eindrücklichsten war diese Erfahrung an unserem Mittwinterritual, das wir in der Nacht des kürzesten Tages feierten.

Gibt sogar noch ein Video davon, als unser Schlafloser, jedenfalls war er es damals noch, das Ritual mit seinem Horn einleitete.




Ansonsten ist der Winter die Zeit, wo meine Kraft sich zur Ruhe legt, wo mein Geist müde und träge wird. Wie eine Art Kräftezerfall. Das zeigte sich schon früh, sei es in der Schule oder auch privat. Dunkelheit und Kälte tun mir in gewisser Weise nicht gut. Also Geist und Seele ruhen, meistens jedenfalls, dennoch schätze ich dieses Innehalten enorm, geniesse die Ruhe und schliesse mit dem Jahr ab.

Donnerstag, 13. November 2008

Ankunft in der Raumstation

So, der Astronaut hat sich mal in seiner Raumstation verbarrikadiert, muss aber täglich seine Aussenmissionen durchführen. Sprich: Einkaufen und Arbeiten, um die beiden wichtigsten mal zu nennen.

Auf der Arbeit ist die Stimmung etwas nervös und angespannt, kein Wunder wenn alle Kunden auf die Sparbremse treten. Momentan verhalten sie sich voll irrational, menschlich halt, und merken nicht, dass sie so das Ganze nur noch mehr zum Erliegen bringen. Naja, mal abwarten wie sich das entwickelt. Die Regierung nimmt es auf jeden Fall gelassen, auch wenn sie ein Auge auf die Situation hat, die Wirtschaftsministerin liess durchscheinen, dass sie das nötige Vertrauen in unsere Unternehmenslandschaft hat, so dass es möglicherweise nur ein vorübergehender Zustand sein werde. Trotz allem allem werden die Geldschleusen geöffnet und Investitionsgelder im Wert von einer halben Milliarde Franken in die Wirtschaft gepumpt. Es ist vorgesehen, dass vor allem kleine und Mittlere Unternehmen, die eigentlich das Rückgrat unserer Wirtschaft sind, davon profitieren.
Sorgen mache ich mir jedoch, wenn ich zu unseren nördlichen Nachbarn im grossen Kanton schaue. Dort ist nicht gerade Optimismus zu spüren....
Naja, auch sonst war unser grosser Nachbar in letzter Zeit in den hiesigen Schlagzeilen, wegen der Brandrede des Herrn Steinbrück. Viel Eindruck hat er nicht hinterlassen, eher eine Mischung aus Belustigung und leichter Empörung. Ich glaube es war unser Finanzminister, der kurz nachdem er wieder seine Arbeit aufgenommen hatte, er war bis vor kurzem wegen eines Herzinfarktes in stationärer Behandlung, der gemeint hat, wenn er seine Hausaufgaben in punkto Steuerpolitik gemacht hätte, dann hätte er kein Problem mit Steuerflüchtlingen.
Vielleicht sollten wir unsere Nachbarn mit etwas eidgenössischem Geist infizieren, das meine ich ernst, etwas mehr Föderalismus statt Zentralismus und mehr Verantwortung an das Volk abgeben. Wobei hat ja nicht nur Vorteile, aber das ist ein Thema für sich.

Hm, Einkaufen sollte ich auch wieder mal, aber da ich gerade mit dem letzten Gehalt meine Steuern gezahlt habe, wird nicht viel drin liegen. Das Budget für diesen Monat ist eng gehalten, aber in weniger als zwei Wochen ist wieder Zahltag. Dann kann ich auch meinen beinahe leeren Kühlschrank wieder füllen. Bis dahin muss es einfach reichen.
Zahltag, das ist etwas worauf wahrscheinlich die Isländer momentan hoffen, aber das hat irgendwie den Charakter, wie wenn man nach 2 Stunden Magen-Darmgrippe auf eine spontane Heilung hofft oder sich einfach wünscht sterben zu können. Oh Götter verteilt mal bitte kräftig geistige Ohrfeigen, damit die panischen Rindviecher namens Menschen wieder ein bisschen zur Besinnung kommen und wieder wenigstens ein Stück Normalität einkehrt. Vielleicht mal einen kollektiven Rechnerausfall an der Börse, so dass jeglicher Handel oder Kursverlust mal für ein paar Tage nicht möglich ist. Einfach, dass die Leute mal wieder runterkommen und merken, dass die Welt sich trotzdem weiterdreht und dass es viel Arbeit gibt. Irgendjemand muss ja dann schlussendlich die Scherben wegräumen.

Welche Tarotkarte bist du

Mal für meinen Nick.




You Are The Magician



You are powerful and wise - beyond what anyone can see. Deeply complex, you have the resources to connect to the spiritual and material world.
You posses the knowledge to manipulate your life and the lives around you.
You also have a great healing power, should you choose to use it.



Your fortune:



You have unhidden powers that you have yet to tap into.
Soon, you will better understand how to use your intellect and intuition.
Believe it or now, you will discover how you can manipulate yourself and others for good.
You are at the beginning of a path of spiritual enlightenment.



Hm, gewisse Sachen treffen durchaus zu, obwohl ich auf meiner Reise in der grauen Dämmerung zwischen Licht und Schatten nun auch von der vernachlässigten, oder unterdrückten Seite des Magiers Gebrauch gemacht habe.


Mal gucken was unter meinem bürgerlichen Namen rauskommt.




You Are The Wheel of Fortune



You represent the cycles of life, death, and rebirth. You embrace change, the the ups and downs of life.
Fate is something you accept, even when you could possibly change things.
Big things tend to happen to you more than other people.



Your fortune:



Something huge is about to happen in your life, and you have little control over it.
You must accept your destiny, but luckily it is good fortune that has come your way.
Big things and big changes are about to come your way. And while things will be intense for a while, they will be followed by a period of rest.



Interessant, manchmal muss man gewisse Dinge geschehen lassen, auch wenn man sie ändern könnte. Klingt nach dem Prinzip: die Beherrschung des Unvermeidlichen.

Montag, 10. November 2008

Astronautenmodus

Ich bin mal wieder abgekoppelt und spiele Astronaut, meine Reaktion auf meinen steigenden Weltekel. Da hilft nur Fernseher aus, seit neuestem habe ich einen, Internet aus und mit einem guten Buch auf die Couch. Aber bloss nichts von Knipfel, Bachmann oder Bukowksi, das macht in solchen Phasen nur krank und kann sich schnell in der Heerschar derer einreihen, die einfach nur noch kotzen möchten.
Nachdem ich jetzt die Terrarch-Reihe und Grüezi Gummihälse durchgeackert habe geht mir langsam der Lesestoff aus. Was jetzt? Eine Kiste Bier kaufen, killen und dann wieder mal Ulysses lesen? Liest sich übrigens angetrunken recht flüssig, wie ich in meiner Zeit als Buchhändler nach einem durchzechten Mitarbeiteressen feststellen konnte.
Wenn ich daran denke was in meinem Regal noch alles rumgammelt, da warten noch unzählige Bücher darauf gelesen zu werden, vom Buch der fünf Ringe und einem Roman über Myamoto Musashi und zig anderen. Das Leben ist einfach zu kurz.

Eben, wenn einem die Welt aneckelt und übervölkert von Idioten vorkommt und man merkt, dass man selber auch dazugehört, dann empfielt es sich die Wohnung zur Burg auszubauen, Lebensmittel horten und den Kontakt zum Weltgeschwür auf ein Minimum zu reduzieren.

Tja und was geht sonst noch so? Trotz allem einiges, eine gute Freundin der es sehr schlecht geht und bei der die Zukunft mehr als nur ungewiss ist. Als aussenstehender ist man regelrecht dazu verdammt zuzusehen und zuzuhören, weil einfach nicht mehr tun kann. Und es kotzt mich an.
Aufgrund ihres Zustandes und einiger anderer Umstände bahnt sich eine weitere Krise im Umfeld des Stammtisches an. Da kommt doch Freude auf, aber was will man machen.

Wenigstens läuft es auf der Arbeit rund, da ich ja nicht mehr temporär angestellt bin sondern einen festen Job habe, muss ich nicht beim Gedanken an den nächsten Monat zittern. Ist schon seltsam, erst anderthalb Monate im neuen Job und mir kommt es vor als wären es Jahre.
Wenigstens geht es da einigermassen gut.

Hm, da gibts einiges was mich noch ankotzt, wenn ich es lasse, ansonsten prallt das momentan von meine mehrere Kilometer dicken geistigen Schild aus mentalem Panzerstahl ab. Jedenfalls werden die Dinge so lange darauf Beulen hinterlassen, bis ich die Zeit habe mich mit ihnen zu befassen. Nur eine Frage der Zeit.

Und was war da noch? Hm, die Finanzen stabilisieren sich langsam, dank neuem Job neigt sich die Zeit als Hungerkünstler dem Ende zu. Es ist schon fast seltsam in einer gewissen Sicherheit zu leben, nachdem ich jahrelang als Jobhopper überleben musste. Irgendwie fühlt es sich fast krank an, sich keine Sorgen für den nächsten Monat mehr machen zu müssen, soviel Zeit zu haben, denn vorher ging die meistens für Bewerbungen drauf. Eine Gewöhnungsfrage.

Dann ist da noch eine Freundin zu der ich vollkommen den Bezug verloren habe. Der Kontakt ist mittlerweile eingeschlafen, weil ich es müde bin mich über Banalitäten zu unterhalten. Banalitäten, weil sobald das Thema auf was ernsteres kommt eskaliert der Dialog. Auch mag ich ihre doppeldeutige Art nicht mehr, früher konnte ich darüber hinwegsehen, aber mein Toleranzlevel ist seit einiger Zeit ziemlich im Keller. Auf verpackte doppeldeutige Botschaften reagiere ich seit längerem extrem gallig.

Und da gibt es noch Leute an die man irgendwie gebunden ist, die man irgendwie mag, aber nur Ärger bereiten. Da trifft es ein Zitat einer Figur von Terry Pratchett, Rincewind der Zauberer, genau auf den Punkt:


Sinngemäss aus die Farben der Magie:

Wenn es das schlimmste Übel ist, dass einem zustossen kann, vom Blitz getroffen zu werden, dann ist an euch gebunden zu sein, als ob man in einem Gewitter bei strömendem Regen in einer nassen Kupferrüstung auf den höchsten Berg in der Gegend steigt und mit lauter Stimme verkündet: alle Götter sind Vollidioten!

So, das waren mal meine sarkastischen Fünf Minuten für Heute.

Dienstag, 4. November 2008

Wieder mal der Stammtisch

Gestern sassen wir wieder einmal zu einer gemütlichen Runde in der Linde, das Lokal kannte ich schon zuvor, doch habe ich vergessen wie gut ein dunkles Ueli schmeckt. Obwohl mir zu Beginn der Sinn gar nicht nach Bier stand, aber wie sagt man so schön, der Appetit kommt beim Essen.
Da sassen wir also zu viert versammelt und vertrieben uns die Zeit mit lockerer Plauderei, denn schliesslich wollten wir nicht allen Gesprächsstoff verheitzen, bevor die neuen da sind. Zwei neue aus der Region hatten sich via Panpagan angemeldet, aber aufgetaucht sind sie den ganzen langen Abend nicht und die Linde an der Rheingasse ist jetzt wirklich nicht schwer zu finden. Die haben etwas verpasst und sei es nur der Met, den unser Brauer extra auf Anfrage mitgenommen hat. Diesen liessen wir natürlich nicht verkommen, das wäre ja sowas von Schade drum gewesen.

Zu Gast hatten wir dennoch ein altbekanntes Gesicht, jemand der, wenn er sich nicht gerade in Grönland, Spitzbergen oder sonstwo im skandinavischen Raum rumtreibt, zur Alten Sitte Schweiz gehört und regelmässig an deren Treiben teilnimmt. Eigentlich Thema des Abends waren die alten Bräuche heidnischen Ursprungs, die mehr oder weniger im christlichen Gewand in der Schweiz die Jahrhunderte überdauert haben. In diesem Zusammenhang kamen drei Viertel der Anwesenden auf die sogenannte "Dreichlete" in Meiringen zu sprechen, an der alle bis auf ich teilgenommen hatten. Ich war leider gesundheitlich verhindert.
Nach Aussagen der anwesenden Teilnehmer muss ziemlich die Post abgegangen sein, so richtig archaisch, mit Dreck und Alkohol, aber dem Leuchten in den Augen, während dem Erzählen, nach zu urteilen muss es der Hammer gewesen sein. Ich stelle mir das anhand der Beschreibung vor, dass da regelrecht die wilde Jagd unterwegs gewesen sein muss, aber Peter, der ursprünglich aus der Innerschweiz stammt, was man sehr gut an seinem höchstallemannischen Idiom erkennen kann, belehrte mich eines besseren. Das war noch harmlos.
Die Schilderungen, wie das in seinem Heimattal abging, erinnerte mich schon fast eher an ein regelrechtes Hooliganfest, wenn es stimmt, dass es dabei früher regelmässig unter rivalisierenden Dörfern zu Schlägereien kam. Man muss natürlich wissen, dass an solchen Sachen, wenn man streng nach der Tradition geht, nur unverheiratete Männer teilnahmen und die waren zumeist jung, da kann sowas schon mal passieren.
Naja, auf jeden Fall habe ich schon mal eine Einladung für dieses Jahr gekriegt und ich glaube ich werde daran teilnehmen.
Brauchtum, das war eines der Hauptthemen an diesem Abend, nicht nur wieviele Bräuche hier in dieser Region überlebt haben, sondern auch deren Verwandtschaft mit ähnlichen Bräuchen in anderen Ländern. Ein Beispiel war der "Chienbäse" der sogar ein sehr ähnliches Gegenstück im Iran besitzt. Das mit den Bräuchen scheint sich also in etwa so ähnlich zu verhalten wie die Märchen der Seidenstrasse.
Ich merke wie sich in meinem Kopf die Informationen drängeln, aber alle Inputs dieses Abends und alle Inspirationen und Eindrücke kann ich leider aus zeitlichen Gründen nicht wiedergeben, sonst sässe ich noch morgen hier. Zuerst mal sortieren und dann den Rest in Artikel umwandeln.

Ich liebe unseren Stammtisch, denn er inspiriert mich immer wieder aufs Neue.