Dienstag, 29. Dezember 2009

Paganrealm-story: und es geht weiter

Vor ca. einem Jahr kam es zu einem Knall, eine Eruption hinter den Kulissen die das bisher Dagewesene erschütterte. An Nettigkeiten wurde gegenseitig nicht gespart, doch eine wüste Drohung gab den Ausschlag die Taktik der vermeintlich verbrannten Erde anzuwenden. In jener Nacht löschten die keltische Krähe und ich gemeinsam unser Forum, löschten sämtliche Daten auf die wir Zugriff hatten, inklusive der Backups auf dem Server. Noch zu früher Stunde schrieb ich eine SMS an einen guten Kumpel, von dem ich wusste, dass er gerade ein grösseres Projekt erledigt hatte und wieder im Lande war und fragte ihn freundlich ob er mir helfen könnte bei meinem Problem. Schon nachdem ich ausgeschlafen hatte erhielt ich eine positive Antwort und so begannen wir in einer weiteren Nacht und Nebelaktion das Forum wieder neu aufzusetzen. Als erstes musste die Umleitung weg von der Seite, wo er seine Version der Geschichte erzählte, also warum das Forum weg war und das ich und Keltenkrähe natürlich alles kaputt gemacht hätten weil wir halt ganz böse, undankbare Menschen seien. Überbordend vor Grosszügigkeit bot er an, dass wenn wir ganz lieb darum bitten/betteln würden erhielten wir noch ein Backup und könnten so den Usern zuliebe den Betrieb fortsetzen. An diesem Punkt fragte ich mich allen Ernstes: für wie blöd hält der uns eigentlich? Ich hätte diese Aktion niemals durchgezogen ohne ein Backup sicher in meinen Händen zu wissen und ganz zu schweigen nicht ohne einen Plan B im Hinterkopf.
Wie dem auch sei, wir haben das Forum mit geringem Datenverlust, zwei oder drei Bildanhänge, wieder aufgesetzt, war zwar ne Menge Frickelarbeit für meinen Kumpel aber er hat es hingekriegt. Ich drückte ihm anschliessend meine Dankbarkeit in Met aus.
Fürs erste waren wir sicher, aber ich selber wusste, bei diesem Billighoster können wir nicht bleiben, es war mir einfach zu heiss. Aus diesem Grund plante ich schon lange im Voraus den nächsten Schritt und setzten ihn kein halbes Jahr in die Tat um. Was schon anschliessend an den ersten Umzug folgte war eine Phase der Erleichterung, es verschwand ein unglaublicher Druck und endlich hatte man wieder das Gefühl frei entscheiden zu können, die Gesprächskultur verbesserte sich stark und wir schafften es, zwar zugegeben mit primitiven Mitteln, unsere alten Perlen aus der Anfangszeit des Paganrealm wieder zurückzuholen. Etwas was unser Fachmann nie wirklich wollte. Ausserdem hatten wir in diesem Jahr praktisch keinerlei Ausfälle mehr zu verzeichnen, etwas was beim vorherigen Hoster leider immer wieder vorkam. Jetzt ist das erste Jahr ohne unseren Fachmann um, in Kürze folgt das Update der Forensoftware und wir stehen bestens da. Wir sind nicht totzukriegen.


Es macht wieder richtig Spass.

Montag, 21. Dezember 2009

Wenn einem die Haare zu Berge stehen...

Manchmal frage ich mich echt ob wir in demokratischen, rechtstaatlichen Gefilden leben. Wenn ich solche Sachen lese wie hier in diesem Blog, dann frage ich mich ernsthaft inwiefern sich manche Ordnungshüter der westlichen Welt von den Terrorbrigaden der Mullahs, den uniformierten Diktatorschergen einer Bananenrepublik oder von den ehemaligen Ordnungskräften der Securitate oder der Gestapo unterscheiden. Ehrlich gesagt bin ich entsetzt, denn einen ähnlichen Bericht konnte ich schon im Forum des Godemort nachlesen, doch dünkte mich der stark übertrieben. Wie ich sehe ist der doch nicht so ganz an der Realität vorbei.
Solche Leute sind eine Schande für jede staatliche Ordnungsmacht und wecken Erinnerungen an eine Zeit, die wir eigentlich langsam überwunden haben wollen.

Sonntag, 20. Dezember 2009

Ein heilsamer Schock

So der Titel eines sehr interessanten Artikels von Andres Büchi zur aktuellen Islamophobiedebatte. Ein Artikel der endlich Schluss macht mit dieser pauschalen Verurteilung und der Abstempelung der breiten Bevölkerung zu verdummten Rassisten denen man am Besten das Wahlrecht entziehen sollte. Endlich wird mal Hintergrundsmaterial geliefert und nach wirklichen Gründen für dieses Resultat gesucht, kein Verdammen oder Geheule, sondern die klare Feststellung das zwischen dem Volkswillen und den Vorstellungen der Regierung eine Diskrepanz bestand, das jahrelang Ängste der Menschen ignoriert wurden und man so der Volkspartei unfreiwillig mit gutmenschlicher Ignoranz den Weg geebnet hat. Dieser kapitale Fehler hat sich vor einiger Zeit an der Urne bitter gerächt, hat aber auch etwas Positives: man spricht über die Problematik. Dies ist eine Chance endlich über die Bücher zu gehen und zu einer offenen Gesprächskultur zurückzufinden, wo Kritik an der Einwanderungs- und Asylpolitik nicht pauschal als Fremdenhass oder Xenophobie zurückgewiesen wird.
Diese Abstimmung war, wie im Artikel beschrieben, eine Unmutsäusserung an der Urne und hoffe wirklich inständig das sie erhört wird und man handelt ohne irgendwelche prestigeträchtige, aber unwirksame Schnellschüsse zu produzieren.

Dienstag, 15. Dezember 2009

Der grosse Trog und die Minarettgegner

Der grosse Trog könnte bald kleiner werden, denn diese Tage steht die Vorratsdatenspeicherung vor Gericht. Ein Hoffnungsschimmer am Firmament der Bürgerrechte, denn so könnte vielleicht der behördlichen Sammelwut und pauschalen Kriminalisierung (Generalverdacht) der Bürger in Deutschland ein Riegel geschoben werden. Ich hoffe mal das dies gewisse Signalwirkung hat und somit der Polizeistaat nicht salonfähig bleibt, denn man muss sich schon fragen ob sich eine Demokratie mittels Methoden einer Diktatur selbst erhalten darf und ob diese dann noch glaubwürdig ist. Irgendwie hatten wir das alles auch schon mal....

Höchst umstritten ist seit der Sendung "Club" auf SF1, Leute die des Alemannischen mächtig sind können die Sendung natürlich gerne auf youtube nochmal ansehen, der Präsident der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus (EKR). In einem ziemlich unpassenden Vergleich stellt er sämtliche Befürworter der Initiative nachträglich auf die Stufe von Nazis und Antisemiten, ebenfalls kann zeigt er eine deutliche Geringschätzung für die aktuellen Ängste der Menschen, denn Dank nicht ernstgenommener Ängste ging diese Abstimmung regelrecht diesem Ergebnis entgegen. Da aber jedoch ausser Verboten gegen die Abstimmungsplakate und öffentlicher Entrüstung nicht viel getan wurde hat mich das Ergebnis irgendwie auch nicht verwundert. Jetzt hat man dank blauäugigem Handeln und gutmenschlichem Denken (im Sinne von:"die Bürger werden schon richtig Abstimmen.") letztendlich den Salat. Jetzt scheint es mir, als ob man mit fragwürdigen Methoden und endloser, moralisierender Lamentiererei versucht Schadensbegrenzung unter Missachtung und Entmündigung des Bürgers zu üben. Und wieder hat man nichts gelernt, nur wenige Charakterköpfe im linken Lager äussern Einsicht, der Rest geisselt die Befürworter als Rassisten und möchte ihnen anscheinend am liebsten sämtliche Verantwortung als Souverän des Landes entziehen anstatt über die Bücher zu gehen. Willkommen in Absurdistan.
Derweilen nutzen auch die Fundamentalisten unter den Muslimen die Gunst der Stunde und schiessen den Gemässigten Glaubensbrüdern ordentlich in den Rücken. Bei einer Grosskundgebung letztes Wochenende in Bern sollte gegen Islamhetze demonstriert werden. Dabei sollte kein geringerer als Abu Hamza aka Pierre Vogel Gastredner sein, was ich auf den ersten Blick als das dümmste Eigentor dieser Zeit erachte, man will etwas für den Islam tun und holt sich einen Islamisten. Ich weiss nicht was die Veranstalter geritten hat, glücklicherweise wurde Herrn Vogel die Einreise verweigert, aber so macht man einen einen umstrittenen Volksentscheid auch nicht rückgängig, im Gegenteil, man begünstigt solche Ergebnisse in der Zukunft.

Sonntag, 13. Dezember 2009

Endlich geschafft

Seit Ende November mussten wir im Haus einige Arbeiten und ein stetiges Kommen und Gehen der Handwerker über uns ergehen lassen. Nach dem Einbau neuer Briefkästen, der Abwasserleitungssanierung und dem Anbau eines Geländers zur Erhöhung der Balkonbrüstung war dieses Mal die Trinkwasserleitung dran. Unser Wohnblock ist ein von der Liegenschaftsverwaltung gut gepflegter Bau aus den 50er Jahren. Schon vor langer Zeit hat man hier die Isolation nachgerüstet um die Heizkosten zu senken, jede Wohnung hat einen Ethernetanschluss und somit problemlosen Zugang zum Internet. Abgerundet wird das ganze durch gut isolierte Fenster, eine moderne Einbauküche und helle Räume. Aber eben, die Trinkwasserleitungen waren langsam aber sicher wegen zunehmender Korrosion hinüber, so dass es für die Wasserqualität wirklich nicht mehr so ganz zum Besten stand. Anstatt jedoch das Ganze aus den Wänden zu reissen, was einen Riesenaufwand nach sich gezogen hätte, entschied man sich dafür die Rohre von innen her zu erneuern und sie mittels einer Innenbschichtung zu sanieren. Nicht destotrotz war damit einiges an Aufwand und für die Mieter einiges an Unanehmlichkeiten verbunden. Es war nicht nur das wir an gewissen Tagen kein fliessend Wasser hatten oder das mit der Revision der Kaltwasserleitung weder Geschirrspüler noch Klo funktionierten, auch standen die Wohnungen den ganzen Tag für die Handwerker offen und desweiteren war da noch jede Menge Lärm und Dreck. Es gab Tage, da bin ich regelrech aus meinem Domizil geflüchtet und war dankbar, dass ich eine zeitlang zumindst Vollzeit arbeiten konnte, so kam ich zum Glück erst nach Hause als der Spuk meist vorbei war. Mit der Zeit erkannte ich dann ein weiteres Problem, ich konnte meine Wohnung nicht wirklich putzen, die von den Arbeitern ausgelegten, selbstklebenden Matten ersparten mir zwar Fussabdrücke, doch sammelten sich an deren Rändern Staub, Hausstaub um genau zu sein, und genau den bekam ich nicht wirklich weg. Es dauerte also nicht lange bis mir eines Abends aus heiterem Himmel das Blut aus der Nase schoss und ging weiter mit Kopfschmerzen und erkältungsähnlichen Symptomen, meine Allergie meldete sich in voller Pracht zu Wort.
Ich war jedoch nicht der einzige der unter dieser ganzen Geschichte zu leiden hatte und verglichen mit dem was meine Nachbarin erlebte ist das meinige Leid Kinderkram. Sie hatte dieses Jahr die Diagnose Dickdarmkrebs erhalten, wurde operiert und musste ein Weilchen mit einem künstlichen Darmausgang leben. Genau vor dem ganzen Trubel musste sie wieder zur Rückverlegung des Ausgangs in Krankenhaus und kam just dann zurück als kein Wasser vorhanden und das was aus der Dusche oder dem Hahn kam einfach zu heiss war. In einer Nacht und Nebelaktion kam der Hausverwalter selber nochmal vorbei und stellte die Wassertemperatur auf eine erträglichere Stufe ein.
Zum Glück ist es jetzt endlich geschafft, die Arbeiten sind soweit abgeschlossen und ein kleines Dankeschön für unser Ausharren fanden wir am letzten Tag in unseren Briefkästen. Ein Schreiben wofür sich die Hausverwaltung für die Umstände entschuldigt und sich für unsere Geduld bedankt und eine kleine Mietkostenrückerstattung in Bar.
Die Hausverwaltung hier ist eben doch Gold wert.

Montag, 7. Dezember 2009

Minarettverbote, Schweinegrippe - oder was die Welt sonst nicht braucht.

Sodele, der Skandal war ja letzte Woche perfekt, die Volksinitiative gegen den Neubau von Minaretten wurde entgegen aller Erwartungen mit 57% Ja-Stimmen, bei einer durchschnittlichen Stimmbeteiligung von 53%, angenommen. Das reichte aus um die mediale Panikmache in Sachen Schweinegrippe mal vorläufig zum Verstummen zu bringen, man hatte herausgefunden, das weit über 80% der Bevölkerung keinerlei Absichten hegen sich dagegen impfen zu lasen, wo man doch extra den Impfstoff gleich tonnenweise eingekauft hatte. Wie dem auch sei, die Reaktionen liessen nicht lange auf sich warten, sowohl im In- wie Ausland. Als erste Folge hat Lybien die beiden festgehaltenen Schweizer Geiseln, zeitlich sehr passend, zu hohen Hafstrafen wegen Visavergehen verurteilt. Doch zu Lybien und vor allem Gaddafi haben wir ja schon seit dem Sommer 2008, als dessen Sohn Hannibal und dessen Frau für zwei Tage in Genf in Untersuchungshaft landeten, ein etwas angespanntes Verhältnis. Auch zur Türkei haben wir vor allem was die Kurden und den Genozid an den Armeniern anbelangt eine eher schwierige Beziehung, so war es für mich auch nicht verwunderlich das wir in den Augen Erdogans der Schandfleck Europas sind. Allerdings könnte man hier dem türkischen gleich einen Konter bieten, die Christen werden in der Türkei auch nicht gerade besonders gut behandelt und mit den Menschenrechten nimmt mans dort ja auch nicht immer so genau, wer also im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen.
Wie gesagt auch im Inland gab es Reaktionen, Polemik von Links nach rechts, ich will davon gar nichts wiedergeben, es zum Lesen zu Schade. Vereinzelt melden sich kritische Stimmen im Lager der Initiativegegnern zu Wort, das man blauäugig war und darauf vertraute, dass das Volk schon richtig stimmen würde und deshalb fast keinen Abstimmungskampf gemacht hätte ausser Wahlplakate zu verbieten. Auch gemässigte Muslime wie Alaa Al-Aswani sind eher der Meinung, dass auch von eigener Seite her viele Fehler gemacht oder wichtige Dinge unterlassen wurden, so dass man nicht per se die gesamte Schweiz zu einem xenophoben Rassistenstaat stempeln kann. Soweit zu den kritischen Stimmen, aber jetzt kommen Vorschläge die einen Demokraten das nackte Gruseln bescheren. Es begann schon mit Attacken auf die Volksinitiativen im Frühjahr diesen Jahres, nun sollen allerdings auch Volksinitiativen für Ungültig erklärt werden können sofern sie sich gegen das Völkerrecht verstösst. An sich ein guter Gedanke, aber wie in vielen Dingen ist der Fall nicht immer ganz klar, somit hätte man im Zweifelsfall auch ein Werkzeug in der Hand um unliebsame Abstimmungsergebnisse zu "korrigieren" (Anmerkung zum Link: der Blogschreiber ist sehr parteiisch und neigt zu gewisser Polemik, doch die Grundaussage ist soweit ganz korrekt) so wie das jetzt der Fall ist. Hier jedoch hört die Demokratie auf, jedenfalls nach meinem Verständnis, ich bin mit dem Ergebnis ja auch nicht zufrieden, aber etwas gegen den Volkswillen zu erzwingen ist sonst nur der schlechte Stil von Bananenrepubliken und Diktaturen. Ich sehe das Abstimmungsergebnis auch als Chance, weil man jetzt wieder über die gescheiterte Migrationspolitik spricht, über das Problem der Integration dieser Menschen in unsere Gesellschaft, über den Einfluss von Hasspredigern, radikalen Imamen und den Einfluss der Wahabiten in europäischen Moscheen. Die Veränderung kann man nicht erzwingen, aber man kann mit den Leuten reden und ich denke das Abstimmungsergebnis spiegelt auch eine gewisse Angst hierzulande wider, die zunehmende Gettoisierung und die Bildung von Parallelgesellschaften, das Gefühl im eigenen Land in der Fremde zu sein. Die Leute haben Angst und wer Angst hat glaubt eher den Scharfmachern und wenn diese Ängste heruntergespielt oder nicht ernstgenommen werden, dann ist es nicht mehr weit bis zum Pulverfass im Herzen Europas.