Mittwoch, 17. August 2011

Der letzte rückt Tag rückt näher

Freitag nächster Woche ist es soweit, wenn alles nach Plan läuft. Ich kann dieses leidige Kapitel endlich abschliessen und mich auf meine neue Aufgabe vorbereiten. Wie gesagt, wenn alles nach Plan läuft, denn das ich die letzten drei Tage Urlaub nehmen kann muss erst noch bestätigt werden, doch ich denke, da alles danach aussieht als ob man mich loswerden möchte, das dürfte kein Problem sein. Doch bis dahin darf ich nun noch ein wenig die Zeit totschlagen, denn Arbeit habe ich im Grunde keine mehr. Warum? Nun, diesen Montag fand ich meine Ablagen am Schreibtisch leer vor und ausser ein bisschen mit dem Zeiterfassungssystem rumspielen, Anrufe entgegennehmen und aufräumen habe ich nicht mehr wirklich viel zu tun, im Grunde bin ich einfach nur noch präsent. Da hätte man mich genau so gut frei stellen können.
Mittlerweile wissen auch die meisten Kollegen, dass ich mich Ende diesen Monats verabschiede, ich hab das mal spontan in die Hand genommen, sonst hätten die es wohl erst an meinem letzten Arbeitstag oder dann erfahren, wenn ich nicht mehr da gewesen wäre. Ich sag nur: super Kommunikationspolitik.
Die Reaktionen auf meinen Austritt waren auch sehr interessant, denn anscheinend hat wirklich keiner damit gerechnet, im Gegenteil, man hätte eher noch erwartet, dass ich aufgrund meiner freien Kapazitäten und Ausbildung noch zusätzliche Aufgaben übernehmen könnte um sie zu entlasten. Das bleibt dann wohl eher Wunschdenken und es dürfte wohl noch schwieriger werden, denn anscheinend will der Geschäftsführer auch noch meinen Job "nebenbei" noch miterledigen, da er das noch mit Links schaffen würde. Kann mir recht sein und ist auch nicht mein Problem, ich sehe zwar einige Risiken, aber wie gesagt, nicht mehr mein Problem.
Auf jeden Fall schreibe ich noch diese Woche meinen Zeugnisentwurf, sonst kann ich wohl bis Weihnachten drauf warten bis sich da was tut. Vielleicht kriege ich es dann Ende nächsten Monats und zwar genau so wie ich es eingereicht habe.

Nun lehne ich mich entspannt zurück, sitze die letzten Tage auf einer Backe ab und freue mich auf meine neue Aufgabe. Sicher wird das ein ordentliches Stück Arbeit bis ich da mal richtig drin bin, doch lieber bin ich gefordert als unterfordert. Ich freue mich auf das neue Team, die Herausforderung, jetzt kann es nur noch besser werden.

Freitag, 12. August 2011

Was ich nächsten Monat nicht vermissen werde

Es gibt Dinge auf die kann die Welt getrost verzichten oder ihr Fehlen wäre kein Verlust, wie zum Beispiel Extremisten jeglicher Couleur, Kontroll- und Sicherheitsfanatiker, geldgeile Säcke, sowie gierige Raffzähne, Geizhälse und andere dumme Menschen.

Soweit für die Welt in der wir leben, für mich reichen schon ein paar kleinere Dinge.

Was ich nächsten Monat garantiert nicht vermissen werde sind:

  • ständiges Geheule wegen der Wirtschaftslage (seit drei Jahren Dauerbrenner)
  • unklare oder nicht geregelte Zuständigkeiten und Kompetenzen
  • Zurückhaltung von arbeitsrelevanten Informationen (Fehlerquelle Nr 1)
  • unklare oder nicht geregelte Arbeitsabläufe
    (Fehlerquelle Nr 2)
  • vorherrschendes Chaos und unprofessionelles Arbeiten (Fehlerquelle Nr 3)
  • Anmerkungen, dass ich (selbst mit meinem Hungerlohn) überbezahlt wäre
  • das Herumreiten auf meinen Fehlern oder das man aus einer Mücke einen Elefanten macht (siehe Fehlerquellen)
  • fehlende Kommunikation, keine Teamsitzungen, keine Mitarbeitergespräche
  • monotone Arbeitsinhalte und damit verbundene Langeweile
  • Fehlende Entwicklungsmöglichkeiten
  • mangelnde Perspektive
  • mangelnde Freiheit in der Ausführung meiner Arbeit
  • mangelnde Wertschätzung
  • vernichtende Kritik
  • abreagieren von Launen an Untergebenen
  • ein überfüllter Bus voller Teenager während der Heimfahrt
  • der morgendliche Stinker, der nur eine Station lang mitfährt aber den ganzen Bus vollmüffelt
  • stressbedingte Magenbeschwerden, Übelkeit, Kopfschmerzen und Schwindel
  • emotionale Erschöpfung und Lethargie
  • ständig wiederkehrende Existenzängste
Ich denke diese Liste ist ein guter Anfang und die aufegeführten Punkte werde ich hoffentlich am neuen Arbeitsplatz nicht mehr antreffen. Sollte es an einem anderen Ort je wieder so werden, dann heisst es für mich: nichts wie weg! Oder: klar zum Ändern!

Montag, 8. August 2011

Der letzte Monat

Noch Vierzundzwanzig Tage bis September, abzüglich der Wochenenden noch Achtzehn, bis ich meine neue Stelle antreten werde. Der Vertrag ist ja mittlerweile unterschrieben und das Programm für den ersten Tag steht auch schon: Betriebsausflug. Was es genau sein wird und wohin, das weiss ich noch nicht, aber es ist ein super Einstieg um die neuen Kollegen mal kennenzulernen. Am nächsten Tag, dem ersten richtigen Arbeitstag, ist ja auch schon wieder Freitag, also von dem her ein wirklich super Einstieg.

Naja, aber bis dahin muss ich hier noch an meinem aktuellen Arbeitsplatz meine Pflicht verrichten und dafür sorgen, dass es reibungslos weitergeht. Ich glaube gewisse meiner aktuellen Kollegen ahnen schon was da alles auf sie zukommt, wenn in voraussichtlich unveränderter Konstellation auch noch meine Arbeit gemacht werden muss. Aber das ist dann nicht mehr mein Problem, es liegt nicht in meiner Verantwortung die Arbeit zu verteilen und zuzuweisen, dass ist Sache der Linie. Von dem her habe ich keinen Stresse mehr, vor allem seit der existentielle Druck weg ist geht es mir um ein vielfaches besser, vom Arzt habe ich was um meinen Magen wieder auf Vordermann zu bringen, so dass ich nächsten Monat wieder gestärkt und gesund meine neuen Pflichten übernehmen kann.
Wenn ich es recht bedenke, dann werde ich mir, um den letzten Stress gelassen abbauen zu können, noch ein wenig Urlaub gönnen. Unterm Strich bin ich dann bei etwas mehr als zwei Wochen die mir hier noch bleiben, bis ich mit einem Lächeln auf den Lippen und einer unendlichen Gelassenheit hinausspatziere.