Montag, 29. Dezember 2008

Khaine hat gewählt

Die Schlachtenglut ist erkaltet, über den Feldern weht der Wind des Todes, viele Seelen wurden zu Khaine gerufen und traten den Weg in die andere Welt an.
Das vereinte Heer der Allianz war siegreich, die Feinde wurden zurückgedrängt, doch der Preis war hoch. Viel Elfenblut wurde vergossen und der Schmerz ist gross. Der grossartige Orelion fiel im Bolzenhagel der Druchi, nachdem seine ganze Leibgarde bis auf den letzten Elfen gefallen war. Es war nicht verwunderlich, war er es doch der die Winde der Magie in Perfektion gewoben und Tod und Verderben in den feindlichen Reihen gesäht hatte. Ebenso fiel der Edle Rivalion unter dem wütenden Ansturm der Grünhäute, doch bis zuletzt hielt er das Banner seines Hauses aufrecht und starb im Kampf wie es das Gesetz des Kriegers befahl. Mehr Glück hatte Prinz Yrion von Caledor, er fuhr unter seine Feinde wie ein Herbststurm durch das Laub und mähte sie reihenweise nieder. Grosse Kämpfer aus den Wüsten des Chaos fielen unter den Hieben seiner Klinge, die durch ihre dicken Rüstungen schnitt wie ein Messer durch Papier. Wie es sich für einen Prinzen aus dem Reich der Drachen gehörte jagte er seine Feinde vom Feld wie scheues Getier.
Dem Edlen Inarion und den Schwertmeistern des weissen Turms gebührte hingegen die Ehre beinahe den Hauptteil der Grünhautstreitmacht im Alleingang zu bezwingen. Keine dieser grobschlächtigen Kreaturen waren der Schwertkunst der Krieger des weissen Turms von Hoeth gewachsen. In tödlicher Präzision woben sie ein Netz aus Stahl, dass die blutberauschten, grünen Wilden offenbahrte was wahre Macht ist. Unzählige wurden von in einem summenden Gewitter aus tödlichen Hieben niedergemacht. Wie eine Sense durch hohes Gras schneidet fuhren sie durch die Reihen und trieben ihre Feinde in eine heillose Flucht.
Doch auch Prinz Yriels Heer musste einen Blutzoll entrichten. Moravians Speere, die an der äussersten Flanke Seite an Seite mit den Dawikriegern fochten wurden praktisch ausgelöscht bis auf den letzten Mann. Doch waren es keine Druchi die ihren Untergang herbeiführten, nein, dafür reichte ihre Kampfkunst nicht aus. Im Wissen dessen, hetzten sie eine der furchtbarsten Kreaturen aus den Verliesen von Karond Kar um den Kampfgeist diese disziplinierten Krieger zu brechen. Trotz äusserster Entschlossenheit gelang es ihnen nicht die tobende Bestie aufzuhalten, die mit ihren Kiefern und Klauen die Reihen lichtete bis keiner mehr da war.
Auch Elorions Pfeile sind nicht mehr, trotz grossem Mut war ihre Kraft den wütenden Trollen nicht gewachsen und sie wurden von diesen Kreaturen regelrecht überrannt. Manchmal ist selbst die grösste Kampfkunst machtlos gegen rohe Gewalt.
Doch nicht nur das Volk der Asur tat sich auf dem Schlachtfeld hervor, auch die Krieger der Dawi sorgten dafür, dass die Feinde der Ordnung diesen Tag nicht so schnell vergessen werden. Ihre Schwarzpulverwaffen rissen tiefe Lücken in die feindlichen Reihen, die so dich beisammen standen, dass man sie kaum verfehlen konnte. So hielten die Donnerrohre eine schreckliche Ernte. Doch auch an Mut fehlte es keinem von ihnen, man sagt nicht umsonst: "es gibt Mut, Heldenmut und dann gibt es noch Zwergenmut." Und dieser war unübertroffen, so waren es die Sichelhaarigen, die den Tod Rivalions und der Löwengarde rächten. Diese grobschlächtigen, kurzgewachsenen und halbnackten Kriegern stürzten sich mit wirbelnden Äxten auf den Anführer der Grünhäute auf seinem Lindwurm und machten kurzen Prozess. Wie in einem Blutrausch zerhackten sie die Bestie und ihren Reiter und rannten siegestrunken und unter ohrenbetäubenden Gebrüll in die Reihen der Grünhäute. Ich tue mich zwar schwer damit, doch muss ich sagen, dass sie den Tag gerettet haben und im kritischsten Augenblick das Blatt gewendet haben. Doch Zwergen hat es noch nie an Kampfkraft und Mut gefehlt.
Eher glücklos dagegen waren die Panzerreiter der Bretoni, sie erlitten fürchterliche Verluste, erst gegen Ende der Kämpfe entfalteten sie ihre Macht und stürmten wie ein rollender Donner in die feindlichen Reihen. Nur wenig konnte dieser Welle Stahl und Pferdeleibern standhalten und so durchbrachen sie die feindlichen Reihen und ritten alles nieder was nicht schnell genug fliehen konnte.
So schliesse ich denn diesen Bericht, es war ein grosser Tag, ein Tag des Schwertes und gleichzeitig ein Tag der Trauer. Zwar haben die vereinten Heere den Sieg erkämpft, doch zu welchem Preis?
Die Macht der Kräfte der Ordnung schwindet, wie auch die Zahl der Asur schwindet, während die Kräfte der Zerstörung an Macht gewinnen.
Nur die Götter allein kennen den Ausgang.

Aus den Berichten Farandiels, Chronist der Zeitalter

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