Mittwoch, 10. September 2008

Malus Darkblade

Zahlreich waren die Bücher die ich schon gelesen habe, aber kaum eine Figur hat mich derartig zwiespältig berührt wie Malus Darkblade. Sympathie und offene Bewunderung für seine Gauner- und Husarenstücke, sowie auch abgestossen von seiner Skrupellosigkeit und seiner Grausamkeit.
Aber auch er ist nur ein Kind einer Gesellschaft und die Gesellschaft der Druchii (Dunkelelfen) wird in der Romanreihe wirklich treffend beschrieben. Kalt, rücksichtslos, rassistisch, skrupellos und grausam sind nur einige ihrer Attribute, die sie von den Asur (Hochelfen) und den Asrai (Waldelfen) unterscheiden. Es scheint als wären die dunkelsten Aspekte der beiden anderen Vettern hier regelrecht umarmt und in die Gesellschaft integriert worden.

Aber zurück zu Malus, dem Sohn des Lurhan Fellblade. Seine Abenteuer ziehen sich nun schon bis in den vierten Band und die Story lässt immer noch nicht nach, auch wenn ich den Ausgang jedes Buches schon kannte, weil ich den Comic schon vorher gelesen hatte, waren die Bücher einfach noch ein paar Zacken besser als der Comic, denn sie fütterten den Wissensdurst über die Hintergrund der Dunkelelfen. So weiss man nun nach der Lektüre wie der Staatsapparat im Frostland aufgebaut ist und kennt auch die Spielregeln, der Stärkste, der sich am besten und skrupellosesten durchzusetzen weiss und dabei alle seine Feinde vernichtet oder an sich bindet hat das Recht und die Macht. Sozusagen die reinste Schlangengrube der Intrigen und wechselnder Bündnisse wo jeder nur auf den eigenen Vorteil oder auf sein eigenes Überleben achtet. Malus Darkblade bewegt sich als gebrandmarkter Versager zwischen diesen Ränkelspielen und spielt nebenbei noch sein eigenes Spiel und trickst indem er vorhandene Streitereien ausnutzt seine Gegner immer wieder aufs Neue aus. Und da wäre noch Tz`arkan der Weltentrinker, der Dämon in seinem Körper, der für Malus sowohl Fluch wie auch Segen ist. Die Beziehung der beiden geht in Richtung einer reinen Nutzfreundschaft, wobei Malus das Ding in seinem Kopf mit dessen spöttischen Kommentaren und seinen Wortspielchen nicht leiden kann. Der meist gesprochene Satz den er immer wieder an den Dämon richtet: "Halt dein Maul Dämon!" oder im Original: "shut up demon!" verdeutlicht dies immer wieder. Allerdings schafft es Malus als Sterblicher mit seiner aus Hass geborenen Entschlossenheit immer wieder den Dämonen zu beeindrucken und es gibt sogar Augenblicke, in denen er es schafft sogar den Dämon zu schocken.

Auszug: "Der Mann den du getötet hast war dein eigener Vater?" " Nun Dämon, ich habe dir beschafft was du haben wolltest, also was beschwerst du dich." "Malus, manchmal machst du sogar mir Angst, auch wenn ich ein Dämon bin."

Und dann wäre nur noch Spite zu nennen, Malus` Nauglir oder auch Kampfechse genannt. Ein Tierchen das zwar sehr gehorsam und teilweise auch zur Intelligenz neigt, jedoch ziemlich verfressen ist. Doch ist es immer wieder aufs Neue ein Trumpf in der Hinterhand wenn es um gröbere Sachen geht.

Malus Darkblade, Vater- und Brudermörder, Usurpator, Dieb und Staatsfeind. Gehasst und verfolgt, heimat und rastlos und dennoch eine wahrhaft interessante Figur in einer Welt die keine Lichtgestalten kennt.

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