Mittwoch, 3. September 2008

Der Aufmerksamkeitsvampir

So jetzt ist er aufgeschlagen und hat seinen Unrat hinterlassen. Aber was solls, wenn man bloggt muss man auch mit Freaks leben deren Lebensinhalt darin besteht ihr trauriges Leben damit aufzuwerten, indem sie im Internet hochgradigen Stumpfsinn verbreiten.
Aber dieser hier ist etwas anders, er lebt von Aufmerksamkeit, die er anscheinend von Haus aus nicht bekommt. Nun hechelt er nach Aufmerksamkeit im Internet und das schon seit längerer Zeit. In diversen Foren lernte er schon das Fliegen, weil es die Leute leid waren sich sein Gejammer anzuhören und seine hinterhältigen Intrigen zu ertragen. Da fragt man sich, ist der Kerl einfach nur bescheuert? Sockenschuss? Fall für die geschlossene Abteilung?
Was ist da bei ihm schiefgelaufen? Haben die Eltern versagt? Ich mag eigentlich kaum noch darüber nachdenken, ich verliere langsam aber sicher das Interesse an ihm, auch wenn ich froh bin das er den Foren, in denen ich mich bewege, fernbleibt.

Aber warum dieser Artikel hier? Nun ja, der Junge ist leider immer noch sehr hartnäckig und rückt eben nicht nur mir unangemeldet auf die Pelle.
Ein Beispiel, vor fast genau einem Monat trafen wir uns in der Pfalz mit Leuten aus dem Panpagan zu einem gemütlichen, verlängerten Wochenende. Obwohl eigentlich im vornehinein klar war, dass er nicht erwünscht ist, er ist im Panpagan und auch in diversen Foren kein unbeschriebenes Blatt, taucht er auf. Obwohl wir kurzfristig noch den Veranstaltungsort gewechselt haben, hat er uns gefunden. Ich bin dem Hausherr heute noch dankbar, dass er den Kerl des Hofes verwiesen hat, vor allem wenn ich gewisse Zeilen vom Treffen in München bedenke.
Ich meine was denkt er sich dabei? Er hatte Ärger mit dem Admin, der ebenfalls zum Treffen kam, aber zum Glück erst einen Tag später, und war seit einiger Zeit Persona non grata im betreffenden Forum. Selbst der Gastgeber legte ihm ernsthaft nahe nicht zu kommen. Am Tag selber behauptete er die Mail nicht bekommen zu haben, jemandem der 24/7 im Internet omnipräsent ist nehme ich das nicht ab. NEIN.
Immerhin gab es mir die Gelegenheit, einen der übelsten und hartnäckigsten Trolle des Internets vor Ort zu studieren. Ich staunte nicht schlecht. Ein hagerer Jüngling, der mit einer schläfrigen, fast jammervollen Fistelstimme spricht. Von der Ausstrahlung her ein absolut armes Würstchen. Das war also der Obertroll, der Forenvernichter und Intrigant. Ich musste mir im Nachhinein das Lachen verbeissen. Der hatte also all den Trubel und Ärger verursacht, jemand den man im täglichen Leben in der Strassenbahn unbewusst ignorieren würde. Das hatte eigentlich bei mir den Bann gebrochen, der ist keinerlei Gefahr, der umgibt sich nur gern mit der Aura dessen. Aber er hat viele Gesichter, als er mich da auf der Strasse anhauen wollte. Hm, was wollte er damit bezwecken? Provozieren? Womöglich. Ich habe ihm nur sechs Worte gewidmet, mehr war er mir nicht wert. Zum Glück wurde es noch ein wundervolles Wochenende nach seinem Abgang, sprich nachdem er gemerkt hatte, dass keiner das Bedürftnis verspürte mit ihm irgendwas auszutragen.

Schön wärs, wenn das die einzige Begegnung geblieben wäre, aber er tauchte nochmal auf. Wieder ungeladen und unerwünscht. Was er sich davon versprach ist mir Heute noch schleierhaft. Ich kam ja erst später dazu und enterte die eine Rheinfähre die wir gemietet hatten. Doch wen sah ich da am anderen Ufer rumstromern.... Die hagere Gestalt aus der Pfalz.
Eingeladen hatte ihn keiner und erpicht darauf ihn wieder zu sehen oder ihn einen Abend lang ertragen zu müssen, wenn wir eigentlich unter uns sein wollen, ebenso. Dem Fährmann, der die Fähre von Ufer zu Ufer dirigierte wurde es langsam zu bunt, denn der Kerl kam stets angerannt und versuchte auf die Fähre zu springen. Er fragte uns wer das sei, naja, wir setzten ihn knapp mal ins Bild, worauf er meinte, dass er sich der Sache annehme, denn immerhin sei er für das Wohl seiner Gäste mitverantwortlich.
Er steuerte also wieder auf das Ufer zu und unser Spezi kam schon angerannt. Der Fährmann stieg auf den Pier und nahm sich den Herrn zur Brust. Ich kann nicht alles wiedergeben was er ihm sagte, jedenfalls gingen seine Widerworte ziemlich unter und er musste von dannen ziehen. Unverrichteter Dinge. Dazu muss ich noch anmerken, der Fährmann war mal als Rausschmeisser tätig und kannte fast alle möglichen Tricks und Maschen.
Von da ab war Ruhe und das letzte was wir von unserem Störenfried hörten, war, dass er sich bei einer anderen Rheinfähre eine Frechheit geleistet hätte, hatte irgendwas mit seinem Abgang zu tun. Die Fährmänner sind aber dummerweise untereinander vernetzt und so wusste es gleich die ganze Runde. Auf den Basler Rheinfähren sollte er sich übrigens in Zukunft nicht mehr blicken lassen.

Die Wochen vergingen, wir gingen alle wieder unserem Tagwerk nach. Ich ging wieder Arbeiten, das Projekt musste schliesslich fertigwerden. Dann bekamen wir unverhofft Besuch, aber diesmal ausdrücklich erwünschten. Eine Bekannte aus München die wir schon beim Treffen beim Paul kennengelernt hatten, war auf einem Seminar in Basel und guckte mal bei uns vorbei. Nach einem lustigen Abend ging das Leben wieder weiter, bis wir zwei Tage später erfuhren was sich daraufhin in München zugetragen hatte.
Dort war unser Spezi auch ungeladen und unangemeldet aufgetaucht...
Leider haben sie ihn jedoch nicht vertrieben, die Quittung dafür folgte auf dem Fuss. Ein normales Gespräch war nicht mehr möglich, der Kerl lenkte geschickt die Aufmerksamkeit auf sich und jammerte rum wie böse alle doch zu ihm sind und das er ganz unschuldig ist.
Die Stimmung war zur Sau, der Abend auch...

Was soll man mit solchen Typen machen? Im Grunde ist das schon Stalking. Der Rat von jemandem, der sich mit solchen Leute auskennt war folgender: klar die Grenzen aufzeigen, wenn er auftaucht sofort die Polizei rufen. Anders lernen sies nicht und anders hat man keine Ruhe vor denen.

Ob das wirklich hilft bezweifle ich, denn ich weiss mittlerweile, dass der Kerl zwar nicht gefährlich ist, aber anhänglich wie eine Klette, egal ob man die Polizei ruft, der wird wiederkommen, denn nach seiner gestörten Wahrnehmung zur Folge ist er nicht schuld daran.
Ausserdem kriegt er auch so das, was er schon zuviel erhalten hat: AUFMERKSAMKEIT!

Darum frage ich mich, wie beraubt man solche Typen der Aufmerksamkeit? Im Internet geht das gut. Sperren, Verbannen, Blockieren. Im RL wird das schwieriger. Klar kann man jemanden wie Luft behandeln, aber nicht auf lange Zeit, wobei es soll Meister in diesem Gebiet geben. Also was tun?

Geistig habe ich ihn bereits verbannt, ausser wenn er wieder mal irgendwo aufschlägt und Leute erzählen was er wieder angestellt hat. Ansonsten halte ich meinen Geist frei von ihm, denn so zerstört man die Verbindung. Hass habe ich mir schon lange abgewöhnt, das wäre neben Liebe die ultimative Bindung an einen Menschen und das ist es mir nicht wert.
Also einfach auskotzen und fertig, in steter Erwartung das er wieder einen jammervollen Auftritt macht.

3 Kommentare:

Die Krähe hat gesagt…

Auweia, die Geschichte mit der Rheinfähre ist ja der Hammer. Einfach nur peinlich.

Ich werde nie verstehen, wie man sich so erniedrigen kann. Ein "Verpiss dich!" kann doch nicht so schwer zu kapieren sein.

Naja, gönnen wir ihm ein gnädiges Vergessen...

Rowan hat gesagt…

Der stand hier neulich sogar vor der Wohnungstür....

Sir Mauriac hat gesagt…

Krähe, manche Leute wollen es auch gar nicht kapieren, vor allem dann wenn sie in ihrer eigenen Welt leben.

Ashmodai, willkommen im Club der wortwörtlich heimgesuchten.