Freitag, 15. August 2008

Der Moderator - oder der Depp vom Dienst.

Ich bin vor einigen Tagen über diesen Artikel beim Spiegel online gestolpert, einfach mal gegoogelt weil ich doch mal wissen wollte ob irgendwo im Netz Moderatoren mal über ihre Erfahrungen schreiben. Sozusagen Weiterbildung.

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,342861,00.html

Ich musste bei der Lektüre dieses Artikels mehr als nur einmal schmunzeln, vor allem was die autoritären Züge angeht, aber auch mehrmals nachdenklich nicken.

Der Moderatorenjob ist auf eine Art wirklich undankbar, man setzt sich gehässigkeiten aus, ist der Buhmann wenn mal was nicht läuft, kommt erst recht unter die Räder wenn man einen Fehler begeht oder eine unpopuläre Entscheidung trifft. Und dann schlichtet man Streitereien, vermittelt zwischen Konfliktparteien oder spricht ein Machtwort.
Das sind so die Sachen die allgemein mit dem Job in Verbindung gebracht werden, aber da ist noch mehr. Man setzt sich nicht nur intensiver mit den Usern auseinander und übernimmt Verantwortung für das Forum, nein, man hilft auch mit es zu gestalten. Viele Unterforen müssen auch themenspezifisch gepflegt werden, manchmal ein wenig beleben, mit einer neuen Diskussion oder indem man einer bestehenden eine neue Wendung gibt. Dann muss auch aufgeräumt werden, damit die User auch immer das finden was sie suchen, dazu gehört auch die Leute daran erinnern, das ein Thread über Kelten nicht in das Asatruforum gehört zum Beispiel. Undundund.

Etwas anderes ist es dann, wenn man zusammen mit dem Team die Planungen für die Zukunft macht, Hand in Hand mit dem Admin arbeitet, ein neues Projekt aufzieht um die teaminternen Abläufe zu verbessern, Ideen umsetzen und Wettbewerbe organisieren. Ich glaube ich könnte endlos weitermachen, es gibt soviele Möglichkeiten.

Die Arbeit eines Moderators ist vielseitig, aber wenn man dann das aufgeräumte Forum durchsichtet, die Diskussionen verfolgt und man immer mehr merkt, dass sich das Ganze langsam selber ohne Zutun trägt und sich eine Community bildet, das schafft dann die tiefe Befriedigung. Es ist mehr die Arbeit im Hintergrund, die eigentlich einen Moderator aufbaut, nicht das autoritäre Einschreiten bei Streitigkeiten. Hier finde ich meine tiefe Befriedigung und das macht mir Freude, da macht es mir nichts aus, wenn diese Arbeit nur am Rande wahrgenommen wird und hauptsächlich im Hintergrund verläuft.

Ich denke, die besten Moderatoren die ein Forum haben kann sind fleissige und vor allem Kreative Schwerstarbeiter mit grundlegendem Verständnis für das Zwischenmenschliche, die jedoch nicht die Dankbarkeit der Usermasse angewiesen sind. Nicht das jeder Moderator nicht 2 cm wächst wenn er von einem User ein positives persönliches Feedback bekommt, aber er muss es auch ohne können.

Hm, das klingt jetzt schon fast wie ein Stellenbeschrieb. Naja, im Grunde ist es ja einer.

Wer traut sich das zu?

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