Dienstag, 9. Dezember 2008

Licht am Ende des Tunnels

Langsam geht es wiede aufwärts, so scheint es zumindest. Diese Woche wirds definitiv, wenn alles klappt hat die Firma bis Ende nächsten Jahres ausgesorgt. Das heisst keine Kurzarbeit mehr und vor allem keine Entlassungen. Der Primärmarkt meines Arbeitgebers bröckelt, die Elektronik- und Autoindustrie stecken in der Krise, aber der Einstieg in die Solarbranche, ein Zweig mit Zukunft, rückt in greifbare Nähe. Mittlerweile hat sich auch der Arbeitsaufwand wieder normalisiert und die Kunden scheinen von der grossen Aktienmarktpanik langsam wieder runterzukommen. Naja, fast alle. Einer unserer Hauptkunden macht in Österreich seine Werke dicht und verlagert fast alles nach China und Indien, auf einen Schlag halbiert das die Zahl der Beschäftigten. Für uns ändert sich da nicht viel, da wir auch schon diese Standorte seit längerem beliefern.
Normalisierung in Sicht und wenn alles klappt könnte ich sogar mein Pensum erhöhen, sagt die Brieftasche auch Danke.


Tja, ansonsten musste ich in letzter Zeit eher kürzer treten, Virenbefall und Fieber haben mich für fast eine Woche ausser Gefecht gesetzt. Das jährliche Training fürs Immunsystem, wie gewohnt fast ohne Medikamente, wie ich das seit Jahren mache. Tee, Milch mit Honig und gleichmässige Wärme kombiniert mit einem guten Buch, das reicht mir vollauf und nach drei Tagen ist das Schlimmste überstanden. Da erinnere ich mich doch mit Grausen an meinen ersten Wiederholungskurs bei unseren Streitkräften zur Grippe-Hochsaison. Drei Wochen Krankenabteilungsdienst und nach anderthalb Wochen hatte ich selber die Grippe. Fast eine Woche Chemokeule mit Symptombekämpfung, die meinen Körper mehr belastet als geholfen haben. Da war ich froh als ich wieder zu Hause war, wenn auch mehr tot als lebendig, und mir die Zeit nehmen konnte mich auszukurieren.
Aber genug davon, das Leben geht weiter, kleinere Krankheiten kommen und gehen. Immerhin brach mein Infekt nicht vor dem Schandmaul-Konzert aus, das hätte mich sehr gereut, immerhin hatte ich ja die Karten schon im Sommer gekauft. Drei Stunden pure Exstase, tauchen im Klangemälde, Tanzen im wie im Drogenrausch und Abdriften in andere Welten. Nach den Monaten der Anspannung tat es gut wieder mal ordentlich Dampf abzulassen und den Kopf wieder klar zu kriegen. Muss ich wieder öfter mal machen, denn es tut enorm gut, auch wenn der Muskelkater am nächsten Tag zuweilen Höllisch ist, aber damit kann ich gut leben.

Letzte Woche war auch wieder unser Stammtisch unter den wachsamen Augen des Lällekeenigs. Diesmal war er ausserordentlich gut besucht, in letzter Zeit finden sich regelmässig Leute von der alten Sitte Schweiz ein, diesmal war sogar jemand aus dem Raum Zürich mit dabei. Jaja, die alte Sitte, man kann die Leute nur gern haben. Bodenständige Menschen die das Heidentum leben und das weit weg von Politik, sowie jenseits von Blut und Boden. Hauptthema Nr 1 war ein Ausflug im Januar zum Trycheln in der Innerschweiz, nicht im Rahmen einer offiziellen Veranstaltung, nein, es ist ein wildes Trycheln vorgesehen. Bei Nacht und Nebel, bei Eis und Schnee wird dann die wilde Jagd ausziehen und sozusagen eins werden mit den Ahnengeistern. Es wird mein erstes Mal sein und ich bin gespannt darauf. Ich werde jedoch mich mit der Funktion eines Fakelträgers begnügen und das Ganze auf mich wirken lassen.
Apropos vorchristliche Bräuche, für die Sonnenwendfeier muss ich ja noch ein paar Planungen erledigen, etwas Inspiration habe ich schon von unserem Forendruiden Nagaroon erhalten. Ein wenig Recherchieren, Telefonieren und der Rest nach Bauch und Gefühl.
Hm, moment mal, da war doch noch was... Ach ja, zwei neue Gesichter aus dem Panpagan waren auch beim Stammtisch, die jüngsten Mitglieder in zweierlei Hinsicht, aber ich glaube es hat ihnen beiden gefallen. Vor allem haben wir jetzt dank ihnen einen zweiten der sich für das Thema Schwertkampf erwärmen kann, vielleicht sehe ich ihn ja dann bei der örtlichen Gruppe wieder, den Link hat er auf jeden Fall gekriegt. Wenn wirs gerade von den martialischen Künsten haben, der Besucher aus Zürich ist aus einem der lokalen Schwertkampfvereine und wir hatten ein sehr interessantes Gespräch mit ihm, gefolgt von einer unverbindlichen Einladung. Ich sage mal, alles zu seiner Zeit, aber wieder eine Gelegenheit für später. Also manchmal ist das Leben einfach zu kurz für all die Dinge, die ich gerne machen würde, also bleibt mir nicht anderes übrig als Prioritäten zu setzen und zu planen. Zuerst auf den Schwertkampf konzentrieren, das Karate werde ich vorläufig begraben, dafür fehlt einfach die Zeit, aber das Bogenschiessen behalte ich im Hinterkopf, auch wenn aus mir wahrscheinlich nie ein Meisterschütze werden wird.

Wenn ich jetzt so meine Worte nochmals durchlese und die Gefühle während des Schreibens genauer erforsche, so scheinen die paar Tage erzwungener Ruhe wohl auch ihre guten Seiten gehabt zu haben. Auch wenn der Körper noch schwächelt, der Geist und Herz sind voller Energie.

Keine Kommentare: